Firma Nexen wird Reifenwerk in Žatec errichten – Investition soll zirka 1000 Arbeitsplätze schaffen
Die Regierung in Prag hat am Montag entschieden, dem Angebot des südkoreanischen Pneumatik-Herstellers Nexen zum Bau eines Reifenwerks in Tschechien zuzustimmen. Das Volumen der Großinvestition beläuft sich zunächst auf umgerechnet 830 Millionen Euro, mit der Inbetriebnahme des Werks im nordböhmischen Kreis Ústí nad Labem / Aussig würden in dieser Region mindestens 1000 Arbeitsplätze geschaffen, sagte Premierminister Bohuslav Sobotka vor Journalisten. Der entsprechende Vertrag zwischen der Firma Nexen und Vertretern der tschechischen Regierung wird laut Information der Nachrichtenagentur ČTK am 25. Juni in Prag unterzeichnet.
Die Entscheidung der Regierung, den Investitionsvertrag mit Nexen zu bewilligen, sei ein klares Signal dafür, dass die Tschechische Republik ein starkes Interesse an neuen Investoren habe und andererseits auch für neue Investoren attraktiv sei, begründete Sobotka den Kabinettsbeschluss. Laut Sobotka habe sich Tschechien bei der Suche der Südkoreaner nach einem günstigen Standort für ihre Investition gegen starke internationale Konkurrenz durchgesetzt. Auch Finanzminister Andrej Babiš begrüßte die Investition. Seiner Meinung nach handelt es sich um ein sehr attraktives Angebot auch für den Investor. So habe der Kaufpreis für das Grundstück des baldigen Werksgeländes in Žatec / Saaz zirka einen Euro pro Quadratmeter betragen, wogegen der Standardpreis für ein Grundstück in der umliegenden Industriezone bei 14,5 Euro je Quadratmeter liege. Das von Nexen gewünschte und von der Regierung gebilligte Grundstück in der Hopfenstadt Žatec hat ein Ausmaß von 60 Hektar. Investor Nexen will in rund zwei Jahren mit der Reifenherstellung in seinem neuen tschechischen Werk beginnen. Seine Reifen will das Unternehmen dann vorrangig an die südkoreanischen Autoproduzenten Hyundai und Kia in Tschechien und der Slowakei liefern, doch auch an die Autofirma Škoda in Mladá Boleslav sollen Nexen-Reifen geliefert werden. Laut Aussage von Außenminister Lubomír Zaorálek ist Südkorea inzwischen der drittgrößte ausländische Investor in Tschechien nach Deutschland und Japan.