Fotoausstellung zeigt gefährdete Barockkirchen in der Gegend von Broumov
In der Region von Broumov / Braunau in Ostböhmen gibt es zahlreiche besonders wertvolle Barockkirchen. Die meisten davon befinden sich in einem erbärmlichen Zustand. Eine Fotoausstellung macht nun auf die gefährdeten Sakralbauten aufmerksam. Sie wurde am vergangenen Montag in Prag eröffnet.
Wie viele Kirchen gibt es in Broumov und Umgebung?
„13 Kirchen gibt es ingesamt. Ich bin Priester für zwei Städte und 17 Dörfer.“
Sind einige der Kirchen doch in einem etwas besseren Zustand als die anderen?„Ja, einige der Kirchen sind schon etwas besser dran – wie die Maria-Magdalena-Kirche in Božanov / Barzdorf oder die St. Georg und Martinkirche in Martínkovice / Märzdorf. Aber andere Kirchen, wie die St. Annakirche in Vižňov / Wiesen oder die St. Margarethenkirche in Šonov / Schönau sind sehr beschädigt. Für eine lediglich elementare Instandsetzung der Kirchen würde man rund 400 Millionen Kronen (14,8 Millionen Euro) brauchen.“
Die Ausstellung wurde im Prager Haus der nationalen Minderheiten von Kardinal Dominik Duka eröffnet. Er kennt die Region von Broumov sehr gut:„Es ist meiner Meinung nach die schönste Region in Böhmen. Die Folgen des Zweiten Weltkriegs, die Vertreibung der Sudetendeutschen, sind dort bis heute zu spüren. Die Gegend von Broumov ist wie eine Art Waisenkind in unserem Land.“
Die Wanderausstellung „Tempus fugit“ wird in Prag dank der Initiative von Daniel Meller vom Kulturverband der Bürger deutscher Nationalität gezeigt.
„Ich habe zum ersten Mal im Rundfunk von der Ausstellung gehört, und zwar dass sie in der Slowakei gezeigt wurde. Das hat mich ein wenig überrascht, warum es gerade in der Slowakei Interesse für tschechische Kirchen gibt.“
Haben Sie die Gegend von Broumov besucht?„Ja, selbstverständlich, aber nicht vor kurzem, sondern vor etwa 20 Jahren. Ich wusste, dass es ein sehr schönes Stück Erde ist. Darum ich mich bemüht, die Ausstellung nach Prag zu bringen. Zudem mag ich die Barockarchitektur von Vater und Sohn Dientzenhofer.“
An der Entstehung der Fotoausstellung „Tempus fugit“ war auch die Bürgervereinigung Omnium beteiligt. Die Wanderausstellung sei inzwischen auch im Ausland gezeigt worden, sagt Jakub Děd von der Vereinigung:
„Sie wurde beim Sudetendeutschen Tag in Augsburg und im Sudetendeutschen Haus in München gezeigt. Danach war sie in Rottenburg am Neckar zu sehen. Demnächst wird sie in Brüssel zu sehen sein, danach soll sie in Paris und London Station machen. Pfarrer Lanži will sie auch nach Toronto bringen.“