Feier im südmährischen Hrušky: Vom Tornado beschädigte Kirche bekommt wieder Glocken

Segnung der Glocken des Heiligen Johannes des Täufers und des Erzengels Michael für die Kapelle des Heiligen Bartholomäus in Hrušky, 29. September 2024

Ein verheerender Tornado hatte im Juni 2021 mehrere südmährische Gemeinden heimgesucht. Nach mehr als drei Jahren wurden im Turm der damals stark beschädigten Kirche in Hrušky / Birnbaum wieder Glocken installiert.

Während des Sonntagsgottesdienstes schlug der Pfarrer von Hrušky, Zdeněk Fučík, vier Glocken an, die anschließend in der dortigen Bartholomäus-Kirche wieder zu läuten begannen. Die Glocken wurden zudem gesegnet. In den Inlandssendungen des Tschechischen Rundfunks sagte der Priester:

Foto: Tschechisches Fernsehen

„Mit der Segnung werden wir uns dessen bewusst, dass Gott über uns steht, dass er uns liebt und uns die Sünden verzeiht. Die gesegneten Glocken erinnern an die Liebe Gottes.“

Eine der Glocken ist völlig neu. Sie wiegt rund 100 Kilogramm und wurde „Johannes der Täufer“ benannt. Sie soll an die Tragödie erinnern, die die Gemeinde vor mehr als drei Jahren erlebte. Die Glocke wird daher nur einmal im Jahr läuten, und zwar am 24. Juni um 19.20 Uhr.

„Die Gedenkglocke wird immer an dem Tag und zu der Zeit läuten, als damals der Tornado unsere Gemeinde heimgesucht hat“, merkt die Bürgermeisterin von Hrušky, Jana Filipovičová (Christdemokraten), an.

Foto: Tschechisches Fernsehen

Die weiteren zwei Glocken heißen „Heiliger Bartholomäus“ und „Ave Maria“. Vor drei Jahren mussten sie aus Sicherheitsgründen aus dem Kirchenturm entfernt werden. Die vierte Glocke ist die sogenannte „Sterbeglocke“. Sie ist eine Kopie der ursprünglichen 20 Kilogramm wiegenden Erzengel-Michael-Glocke. Diese hing zwar in der Kirche, wurde jedoch nicht mehr benutzt, weil sie gesprungen war. Die alte Glocke stammt der Bürgermeisterin zufolge von 1683.

„Die ursprüngliche Sterbeglocke steht unter Denkmalschutz. Sie ist vermutlich das älteste Artefakt, das sich auf dem Gebiet unserer Gemeinde befindet.“

St.-Bartholomäus-Kirche in Hrušky nach dem Tornado | Foto: Petr Tichý,  Tschechischer Rundfunk

Die Gemeinde möchte die Originalglocke behalten, auch wenn sie beschädigt ist. Wo sie aufbewahrt und gezeigt wird, darüber soll erst noch entschieden werden. Die neuen Glocken werden dreimal am Tag läuten: am Morgen, um die Mittagszeit und am Abend.

Am 24. Juni 2021 wurden mehrere Orte in Südmähren von einem verheerenden Tornado heimgesucht. Dieser richtete große Schäden an. Sechs Personen kamen damals ums Leben. Hrušky gehörte zu den am stärksten betroffenen Orten. Die Hälfte der Häuser wurde damals dem Boden gleichgemacht. Die Kirche verlor ihren Turm und das Dach.

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Autoren: Martina Schneibergová , Anežka Hlávková
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