Freilichtbühne in Krumau lädt ein: Weltpremiere eines Ballettstücks über Egon Schiele
„Egon Schiele – Selbstbildnis“ heißt das Ballettstück, das am Samstag auf der Freilichtbühne in Český Krumlov / Krumau als Weltpremiere aufgeführt wird. Über das Stück hat Martina Schneibergová mit Lukáš Slavický gesprochen. Er leitet das Ballettensemble des Südböhmischen Theaters in České Budějovice / Budweis.
Herr Slavický, am Samstag erlebt das Stück über Egon Schiele die Weltpremiere in Český Krumlov. Sie waren der Initiator dieser Ballettaufführung. Wie ist sie entstanden?
„Das Stück ist in Zusammenarbeit der Tanzcompany des Südböhmischen Theaters mit dem Choreographen Jan Kodet sowie den Regisseuren Lukáš Trpišovský und Martin Kukučka entstanden. Die beiden Regisseure leiten derzeit das Schauspielensemble des Prager Nationaltheaters.“
Haben Sie die Regisseure, die sich „Skutr“ nennen, selbst angesprochen?
„Choreograph Jan Kodet arbeitet mit ,Skutr‘ sehr oft zusammen. Als ich mit ihm sprach, schlug er die beiden Regisseure vor. Ich war sehr froh, denn sie haben gute Ideen.“
Ich weiß nicht, ob Sie es verraten wollen, aber wird es sich in dem Stück um Momente aus Schieles Leben handeln oder eher um Inspiration durch seine Bilder?
„Ich würde sagen, es ist eher die Inspiration durch seine Bilder. Die Vorstellung heißt deswegen ,Egon Schiele – Selbstbildnis‘. Das Stück ist jedoch auch durch sein Leben, vor allem durch seine Beziehung zu Český Krumlov, inspiriert worden.“
Die Freilichtbühne im Schlosspark mit dem drehbaren Zuschauerraum ist für die Tänzer bestimmt ein besonderer Raum. Wie anspruchsvoll ist es aber für die Mitwirkenden?
„Es kommt darauf an, wie das Wetter ist. Wenn es warm und trocken ist, ist es natürlich viel angenehmer und bequemer für sie. Die Tänzer benutzen in diesem Stück ganz normale, solide Schuhe. Das ist für die Bewegung einfacher als Ballettschuhe. Jan Kodet kreierte die Choreographie zeitgenössisch und musste berücksichtigen, dass die Tänzer auf dem Gras tanzen.“
Ich habe auf den Fotos von den Proben gesehen, dass bei der Vorstellung verschiedene Requisiten benutzt werden, darunter auch sehr große Stühle. Spielen diese eine besondere Rolle?
„Schiele hat immer einen Stuhl benutzt, den er besonders gern hatte. Es gibt auf der Bühne zwei überdimensionale Stühle, die im Garten gut zu sehen sind. Die Tänzer bewegen sich auf den Stühlen.“
Die Vorstellung wurde für den Schlosspark konzipiert. Wäre Sie auf eine andere Bühne übertragbar?
„Meiner Meinung nach nicht. Denn das Stück wurde für diesen Raum kreiert. Die Stühle könnte man auf keiner der üblichen Bühnen platzieren. Ich glaube, es wäre unmöglich, das Ballett anderswo aufzuführen.“
Mit dem Ballettensemble des Südböhmischen Theaters in Budweis bereiten Sie eine weitere Premiere vor. Können Sie mehr darüber verraten?
„Es ist ein Stück, das der junge tschechische Choreograph Adam Sojka für uns kreiert hat. Die Vorstellung heißt ,Das Tagebuch der Wünsche‘. Es geht darum, wie sich unsere Wünsche manchmal stark von unserem wirklichen Leben unterscheiden.“
Die Premiere des Ballettstücks über Egon Schiele findet am Samstag um 21 Uhr auf der Freilichtbühne mit drehbarem Zuschauerraum in Krumau statt. Es gibt noch Restkarten. Mehr erfahren Sie unter https://www.otacivehlediste.cz/de.