Ein Prosit für Schiele

Foto: Martina Schneibergová
0:00
/
0:00

Im Egon Schiele Art Centrum in Český Krumlov wird der Animationsfilm der österreichischen Künstlerin Bernadette Huber gezeigt.

Foto: Martina Schneibergová

Bernadette Huber  (Foto: Martina Schneibergová)
Český Krumlov / Krumau in Südböhmen spielt eine wichtige Rolle im Werk des österreichischen Malers Egon Schiele. 1993 wurde in Krumau ein Kunstzentrum eröffnet, das nach dem berühmten Maler benannt wurde. Am vergangenen Wochenende feierte das Egon Schiele Art Centrum seinen 25. Geburtstag, und das vor allem mit kommentierten Führungen durch einzelne Ausstellungen. Diese laufen derzeit unter dem Motto „Frauen schaun“. Eine der ausstellenden Künstlerinnen ist Bernadette Huber aus Österreich, sie zeigt in Krumau ihren Animationsfilm über Egon Schiele. Der Streifen ist in Zusammenarbeit mit der japanischen Künstlerin Ikuko Miyazaki entstanden, deren Werke ebenfalls im Zentrum gezeigt werden. Martina Schneibergová hat vor Ort mit Bernadette Huber gesprochen.

Frau Huber wie oft waren Sie schon in Krumau?

Ikuko Miyazaki mit Bernadette Huber  (Foto: Martina Schneibergová)
„Das kann ich gar nicht genau sagen. Es war sehr, sehr oft und ich war auch länger hier zu Besuch. Das erste Mal war ich 1999 hier.“

Was fasziniert Sie an Egon Schiele?

„Er hat mich als Person und als Künstler natürlich mit seinen Arbeiten fasziniert. Seine Biographie ist immer wieder auch in meine Arbeit hineingeflossen.“

Sie haben hier 30.000 Fotos gemacht und aus diesen Fotos dann einen Film über Egon Schiele zusammengestellt. An dem Streifen hat auch die japanische Künstlerin Ikuko Miyazaki mitgewirkt. Wie kam diese Kooperation zustande?

Foto: Martina Schneibergová
„Ikuko war vor mir zu einem Aufenthalt im Gartenhaus von Schiele. Sie hat hier gearbeitet und anschließend einige Figuren hinterlassen, unter anderem eine große Schiele-Statuette. Diese ist im Zentrum gestanden und ich habe sie kurz vor Weihnachten gesehen und mir dabei gedacht: ‚Ich muss damit unbedingt etwas machen.‘ Ich würde sagen, ich habe mich ein bisschen in Egon verliebt. Frau Jirmusová, die das Zentrum leitet, hat mir angeboten, im Februar hier im Gartenhaus zu arbeiten. Meine Idee wurde runder und ich habe gefragt, ob ich diese Figur für meine Animation verwenden dürfte.“

Kehrt Egon Schiele in Ihrem Film nach 100 Jahren nach Krumau zurück?

Foto: Martina Schneibergová
„Ja er kehrt im Jahr 2018 dorthin zurück. Er kommt in das Museum, schaut sich hier um. Er besichtigt auch die Stadt und was sich hier verändert hat. Dabei fällt ihm auch einen anderer Film von mir mit dem Titel ,Egon in Krumau 2010 auf. In dem Film ist Egon das erste Mal für das Publikum zurückgekommen. Und jetzt acht Jahre später, also 2018, 100 Jahre nach seinem Tod ist Egon hier wieder zurück.“

Wird dieser Film vielleicht auch im Ausland präsentiert werden?

„Ja, das hoffe ich. Dieser Film ist ganz neu. Das hier ist die erste Version, es ist eine Video Installation zu den Arbeiten von Ikuko.“

Bernadette Hubers Videoprojektionüber Egon Schiele ist bis 27. Januar 2019 im Egon Schiele Art Centrum in Krumau zu sehen. Bis Ende Januar werden auch weitere Ausstellungen gezeigt, die im Rahmen des Projektes „Frauen schaun“ entstanden sind. Das Egon Schiele Art Centrum ist täglich von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Es gab hier am Wochenende kommentierte Führungen durch die einzelnen Ausstellungen. Sie selbst haben jedoch nicht viel erzählt, aber zu Ihrem Schiele-Film Bier serviert.

„Das ist ein ganz besonderes Bier, das sogenannte Egon-Schiele Bier. Es kommt aus Gablitz in Österreich. Dort gibt es eine Privatbrauerei, Schiele war der Großonkel dritten Grades des Eigentümers. Es ist ein böhmisches Pils. Ich habe es das erste Mal heuer im Februar im Leopold Museum getrunken. Das Bier kommt auch im Film vor.“