Frisch und fruchtig – tschechische Jungweine nun auf dem Markt

Foto: ČTK

Seit zwei Wochen kann man sie kosten: die so genannten „St. Martinsweine“. Diese Jungweine kommen hierzulande am 11. November, also dem St. Martinstag, auf den Markt und sind in den letzten Jahren sehr populär geworden. Und das nicht nur in den typischen Weinregionen, sondern in ganz Tschechien, denn die Winzer haben gelernt, ihre Produktion auch außerhalb ihrer Heimatregion zu präsentieren

Pavel Krška  (Foto: Archiv von Pavel Krška)
Insgesamt zwei Millionen Flaschen mit St. Martinsweinen kommen in diesem Jahr auf den Markt, denn rund 116 Weinproduzenten dürfen die Marke „St. Martinswein“ nutzen. Sie wird Weinen verliehen, die bestimmte Kriterien erfüllen. Pavel Krška leitet das Tschechische Weinbauzentrum in Valtice / Feldsberg. Über die diesjährigen Jungweine sagt er:

„Es sind frische und sehr angenehme Weine. Der starke Obstgeschmack der Trauben muss zu spüren sein, und die jungen Rotweine müssen sanft schmecken. Der Weinliebhaber sollte nach der ersten Verkostung noch Appetit auf ein weiteres Gläschen haben und die Präsentation des neuen Jungwein-Jahrgangs sollte ihm Freude machen.“

Die Jungweine wurden in Tschechien bereits auf den St. Martinsmärkten vieler Städte vorgestellt.

Prager Platz Jiřího z Poděbrad hat sich für einen Tag in einen südmährischen Dorfplatz verwandelt  (Foto: Martina Schneibergová)
Auch der Prager Platz Jiřího z Poděbrad (Georg-von-Podiebrad-Platz) hat sich für einen Tag in einen südmährischen Dorfplatz verwandelt. Auf dem Podium wurden mährische Weinlieder gespielt und bis in die späten Abendstunden wimmelte es vor den Ständen von Menschen. Der Winzer Marek Suský aus dem südmährischen Städtchen Velké Pavlovice hat zum ersten Mal in Prag am St. Martinsmarkt teilgenommen.

„Wir haben hier unsere Jungweine präsentiert. Es handelte sich um eine Cuvée aus den Sorten Grüner Veltliner und Müller-Thurgau. Der Wein hat 16 Prozent Restzuckergehalt, Es ist ein frischer, nach Obst duftender, halbtrockener Wein. Die Grundlage unserer Produktion stellen die Rotweine dar. Wir produzieren jedes Jahr eine Spezialität nach unserem Familienrezept, dem so genannten ´Cuvée Suský´. Etwa 500 Liter von dieser Cuvée haben wir diesmal für die Produktion von jungem Rosé-Wein benutzt.“

Marek Suský  (links). Foto: Martina Schneibergová
Viele der Besucher des Marktes fragen bei der Verkostung auch nach den Unterschieden zwischen den angebotenen Sorten. Dem Winzer zufolge kennen sich die Leute aber ganz gut in der Weinproduktion aus.

„In Prag gibt es sehr viele Weinhändler. Die Prager Weinliebhaber haben daher gelernt, nach konkreten mährischen oder auch böhmischen Sorten zu suchen. Die Besucherzahlen zeigen auch, dass sich die Leute wirklich für die Jungweine interessieren.“

Der Abend geht dann auch später als geplant zu Ende. Die Winzer reisen meistens gleich nach Mähren zurück. Marek Suský muss zum Beispiel in Velké Pavlovice die traditionellen Tage der offenen Weinkeller vorbereiten.

„Es kommen Weinliebhaber sowie Winzer auch aus Österreich und aus der Slowakei zu Besuch. Und die Zahl der Besucher geht mit der steigenden Qualität der Weine nach oben.“