Für die Rettung des Familiensilbers

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Tschechien fördert Aufenthalte in Kurorten mit einer Milliarde Kronen. Besucher können ab 1. Juli einen staatlichen Zuschuss beantragen. Das Ausbleiben ausländischer Gäste kann das Hilfsprogramm aber nicht wettmachen.

Wer seinen Urlaub in einem tschechischen Kurbad plant, kann dafür einen staatlichen Zuschuss erhalten. Ende Juni verabschiedete die Regierung ein entsprechendes Sonderprogramm. Für den Aufenthalt in einem Kurort können Interessenten von 1. Juli bis 31. Dezember einen Gutschein in Höhe von 4000 Kronen (umgerechnet rund 150 Euro) beantragen. Vorausgesetzt sie verbringen mindestens sechs Nächte in einer Kuranstalt oder einem Kurhotel und nutzen fünf Anwendungen.

Foto: Léčebné lázně Mariánské Lázně,  Flickr,  CC BY-NC-SA 2.0

Laut der Ministerin für Regionalentwicklung Klára Dostálová (für Ano) können das Angebot alle Personen nutzen, die über einen dauerhaften Aufenthalt in Tschechien verfügen, mindestens 18 Jahre alt sind und in das tschechische Gesundheitssystem einzahlen. Für das Programm „COVID – Lázně“ stellt die Regierung insgesamt eine Milliarde Kronen bereit. Die Zahl der Gutscheine ist also auf 250.000 begrenzt. Die Voucher können entweder über das Internetportal kudyznudy.cz oder direkt vor Ort ausgedruckt werden.

„Das Kurwesen gehört zu den am stärksten von der Corona-Pandemie betroffenen Bereichen. Wenn die Nachfrage zurückgeht, kann sich auch das Angebot verringern. Einrichtungen müssten womöglich geschlossen, massenhaft Personal entlassen werden. Und das hätte insgesamt negative Folgen auf die tschechischen Regionen“, begründete Ministerin die staatlichen Zuschüsse für den Gesundheitstourismus. Ihren Worten nach genießt das tschechische Kurwesen internationales Ansehen. „Es ist unser Familiensilber“, sagte Dostálová am Montag in Prag.

Das Sonderprogramm soll im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie die in den tschechischen Heilbädern entstandenen Verluste zumindest zu einem Teil auffangen. Tschechische Besucher allein können das Fehlen ausländischer Gäste in den vergangenen Monaten nicht kompensieren. Laut dem Ministerium für Regionalentwicklung kommen im Schnitt rund 45 Prozent der Kurbad-Besucher aus dem Ausland.