Fußball-Kontrastprogramm: Tschechen überzeugen bei Tennis, Rad und Rudern

Mit 4:1 gewann das tschechische Team am Wochenende in Chile; Lukáš Dlouhý und Jan Hájek (Foto: ISIFA/ EPA, Claudio Reyes)

Während die Welt nach Südafrika zum Fußball schaute, haben Tschechen in anderen Sportarten hervorragende Ergebnisse erzielt: das Wichtigste vom Wochenende.

Mit 4:1 gewann das tschechische Team am Wochenende in Chile; Lukáš Dlouhý und Jan Hájek  (Foto: ISIFA/ EPA,  Claudio Reyes)
Ob Ivo Minář, Lukáš Dlouhý und Jan Hájek auch auf dem Fußballrasen eine gute Figur abgegeben hätten, wissen wir nicht. Aber ihre Aufgabe im Viertelfinale des Tennis-Davis-Cups lösten die drei Tschechen souverän. Mit 4:1 gewann das tschechische Team am Wochenende in Chile. Die Entscheidung fiel dabei schon im Doppel, als Tschechien uneinholbar auf 3:0 davonzog. Kapitän Jaroslav Navrátil:

„Selbst der größte Optimist hätte das nicht geglaubt: Dass wir in Chile, das wohl seit 20 Jahren zu Hause nicht mehr verloren hat, bereits am Samstag mit 3:0 in Führung gehen. Als Kapitän kann ich mir nichts Besseres vorstellen.“

Völlig baff sei er über die Leistungen seiner Schützlinge im Einzel gewesen, sagte Navrátil. Dabei hatte der Coach in Chile auf seine besten Spieler verzichten müssen. Auf sie hofft er nun im Halbfinale gegen Serbien im September:

„Mit Sicherheit erwartet uns ein sehr guter und schwerer Gegner, an dessen Spitze mit Djokovic der zweitbeste Spieler der Welt steht. Nur schade, dass wir nicht zu Hause in Prag spielen können. Ich hoffe aber, dass wir im Herbst dann komplett sind, also mit Tomáš Berdych und Radek Štěpánek. Wenn dies der Fall ist, fahren wir auch nicht ohne Chance nach Serbien und werden darum kämpfen, wie im vergangenen Jahr ins Finale einzuziehen.“

Tour de France  (Foto: ČTK)
Von der Finaleinfahrt in Paris zu träumen, das ist für Radprofi Roman Kreuziger derzeit bei der Tour de France noch zu früh. Denn jetzt gerade geht erst das große Leiden los – bei der Frankreich-Rundfahrt bestritten die Teilnehmer am Sonntag ihre erste schwere Bergetappe. Aber siehe da, Kreuziger fuhr bei der Bergankunft in Morzine-Avoriaz sein bestes Karriere-Ergebnis bei der Tour heraus: den vierten Platz. In der Gesamtwertung liegt der Tscheche nun mit Eindreiviertelminuten Rückstand auf den Führenden Australier Evans auf Rang sieben. Kreuziger nach der Zieleinfahrt:

„Eine gelungene Etappe, leider haben uns die vorne am Schluss noch leicht abgehängt. Das ärgert mich etwas, weil ich mich so gut gefühlt habe. Der Rückstand ist aber gering, gegenüber anderen habe ich sogar etwas gut machen können. Das gibt mir Ruhe vor dem freien Tag am Montag, und für die kommenden zwei Wochen werden wir einfach sehen.“

Und man wird auch sehen, ob Kreuziger im Team Liquigas die Rolle der Nummer eins übernimmt oder sein italienischer Kollege Ivan Basso, der derzeit auf Platz neun liegt. Bisher bilden sie eine Art Doppelspitze.

Apropos Spitze: Das ist dieses Jahr unangefochten der tschechische Ruderer Ondřej Synek. Zuvor bereits zu 100 Prozent im Weltcup erfolgreich, gewann er am Sonntag auch das letzte Rennen der Saison auf dem Rotsee bei Luzern. Synek holte damit zum fünften Mal den Gesamt-Weltcup. Doch nun geht das Kopfzerbrechen los, wie sich der Mittelböhme für die Weltmeisterschaft fit halten kann. Die WM findet nämlich erst im November in Neuseeland statt.

Autor: Till Janzer
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