Fußball: Pilsen will auf Leistung gegen Bayern aufbauen

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In der Fußball-Champions-League hat der FC Viktoria Pilsen weiterhin null Punkte. Am Dienstagabend verloren die Westböhmen mit 0:1 gegen Bayern München. Doch Pilsen war nicht wiederzuerkennen gegenüber dem mutlosen Auftritt vor zwei Wochen in der Allianz-Arena. An diese Leistung will der tschechische Meister anknüpfen in den beiden ausstehenden Begegnungen in der Gruppenphase der Meisterliga.

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Vor ausverkauftem Haus lieferte Viktoria Pilsen einen beherzten Kampf. Genau das hatten sich die Schützlinge von Trainer Pavel Vrba auch vorgenommen: den schier übermächtigen Bayern zumindest das Leben schwer zu machen. Vrba war danach hochzufrieden mit der Leistung seines Teams:

„Ich bin froh, dass wir unser wahres Gesicht präsentiert haben. Wir haben mehr Einsatz gezeigt als vor zwei Wochen in München, als wir wohl auch mit Angst ins Spiel gegangen sind. Die Spieler haben daraus viel gelernt. Ich wäre froh, wenn wir auch weiter solche Leistungen wie heute bieten würden.“

Matúš Kozáčik  (Foto: ČTK)
Im Hinspiel in München hatten die Pilsner keinen einzigen Schuss aufs Tor von Manuel Neuer abgegeben. Vor eigenem Publikum erarbeiteten sich die Mannen um Kapitän Pavel Horváth sogar mehrere Chancen. Horváth hatte daher nach dem Spiel gemischte Gefühle:

„Ich bin etwas enttäuscht, weil ein Punktgewinn möglich gewesen wäre. Gegen Bayern hätte das einen großen Erfolg bedeutet.“

Letztlich aber hatten die Münchner mehr Möglichkeiten und auch die besseren. Viele machte Matúš Kozáčik zunichte, der Pilsner Torwart wurde danach von der Uefa auch offiziell zum Mann des Spiels erklärt. Nur in der 65. Minute ließen ihn seine Vorderleute im Stich – nach einer Flanke von Philipp Lahm konnte Mario Mandžukić frei ins lange Eck einköpfen: Kozáčik war machtlos.

Thomas Müller  (Mitte). Foto: ČTK
Ein Pflichtsieg also für die Bayern, aber auch ein neuer Vereinsrekord: Bereits nach vier Spieltagen sind sie für das Achtelfinale qualifiziert. Doch vor den 11.000 Zuschauern in Pilsen suchten sie nach der Leichtigkeit aus den ersten drei Champions-League-Auftritten in diesem Jahr. Stürmer Thomas Müller:

„Bei so kleinen Mannschaften wie Pilsen haben wir uns auch im letzten Jahr schon einmal schwer getan: in Borisow. Das hat schon immer etwas Eigenes, so ein kleines Stadion. Und Pilsen hat natürlich auch besser gespielt als im Hinspiel. Aber ganz genau kann ich jetzt auch nicht sagen, wieso und weshalb. Wir machen auf jeden Fall zu viele Fehler, finden nicht oft genug unseren eigenen Mann. Deswegen war es eine engere Kiste, als viele vielleicht gedacht haben.“

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Viktoria Pilsen liegt nach der Heimniederlage weiter auf dem letzten Rang in der Gruppe D der Champions League. Das Ziel heißt aber weiter: ZSKA Moskau den dritten Platz streitig zu machen und damit die Teilnahme an der Europa League zu sichern.:

„Ich glaube, wir sind in der Lage, bis zum 10. Dezember um den dritten Platz zu kämpfen. Diesen Rang zu erreichen wäre für uns sehr positiv“, so Trainer Vrba.



Pavel Vrba  (Foto: ČTK)
Am Rande des Spiels am Dienstag wurde auch an die Paarung Pilsen-Bayern vor 42 Jahren erinnert. Damals gewannen die Münchner in der ersten Runde des Europapokals der Pokalsieger ebenfalls auswärts mit 1:0. Für Trainer Vrba kein Zufall:

„Pilsen hat das Pech, immer dann auf die Bayern zu treffen, wenn diese in ausgezeichneter Form sind. Damals 1971 standen Beckenbauer, Breitner und Müller bei ihnen im Kader, sie gehörten damals zu den besten Spielern auf der Welt. Und über 40 Jahre später kommen sie als Champions-League-Sieger hierher und gewinnen fast alle Titel inklusive des Supercups gegen Chelsea.“

Autor: Till Janzer
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