Gans, Gänsebraten, Martinsgans

Gebratene Gans - pečená husa (Foto: Archiv des Tschechischen Rundfunks - Radio Prag)
0:00
/
0:00

Der Martinstag ist da, und damit auch die Martinsumzüge mit Laternen, der Martinswein, und – die Martinsgans. Zu diesem traditionellen Gericht nur einige Vokabeln.

Martinsgans - svatomartinská husa  (Foto: CzechTourism)
Die Martinsgans – svatomartinská husa ist ein traditionelles Gericht, das zu Martini zubereitet wird. Dabei handelt es sich um eine gebratene Gans – pečená husa. Man spricht auch vom Gänsebraten – husí pečínka. Serviert wird er mit Kraut – zelí und Knödeln – knedlíky.

Doch die Gans – husa hat nicht nur aus kulinarischer, sondern auch aus sprachlicher Sicht viel zu bieten. Wir haben nicht zusammen Gänse gehütet! – My jsme spolu husy nepásli! Mit dieser Redewendung wehrt man sich gegen jemanden, der sich zudringlich verhält. Will man jemanden zur Geduld mahnen, sagt man im Deutschen einfach „Alles Ding hat seine Zeit“. Im Tschechischen kommt einem die Gans zu Hilfe: Warte die Zeit ab, wie die Gans die Ähre abwartet! – Dočkej času, jako husa klasu! Der Kuckuck soll dich holen. Auch diese scherzhafte Verwünschung und Verfluchung bedient sich im Tschechischen einer Gans. Die Gans soll dich treten! – Aby tě husa kopla!

Hexenschuss - houser  (Foto: Public Domain)
Will man von einem Mädchen sagen, es sei dumm, nennt man es eine dumme Gans – hloupá husa. Oder aber auch ein dummes Gänschen – hloupá husička. Wenn man friert beziehungsweise Angst hat, kriegt man eine Gänsehaut – naskakuje mu husí kůže. Ein Gänserich ist ein houser. Ich habe einen Gänserich – mám housera heißt allerdings nicht, dass man solch ein Tier auf dem Hof hat, sondern dass man am Hexenschuss leidet. Auf Wiederhören in einer Woche. Na slyšenou za týden!