Gebrauchtwagen: Tacho-Manipulation rückläufig
Die Tacho-Manipulation bei Gebrauchtwagen ist weiterhin ein Problem in Tschechien. Insgesamt kostet der Betrug umgerechnet 360 Millionen Euro.
Durch die unerlaubte Manipulation von Tachometern wurde der Kilometerstand durchschnittlich um 99.000 Kilometer herabgesetzt. Die Käufer haben in Folge der Manipulation im Durchschnitt 36.000 Kronen () mehr für einen Wagen bezahlt, als er eigentlich wert wäre. Insgesamt haben die Tacho-Betrüge die Kunden im vergangenen Jahr etwa neun Milliarden Kronen (360 Millionen Euro) gekostet. Im Jahr 2018 waren es noch zehn Milliarden Kronen (400 Millionen Euro).
Im Jahr 2016 lag der Durchschnittspreis eines Gebrauchtwagens in Tschechien bei 190.000 Kronen (7600 Euro), 2019 waren es 223.900 Kronen (8950 Euro). Laut dem Verbandchef Jiří Grund belegt die Entwicklung, dass die Tschechen neuere und bessere Autos bevorzugen: „Die Kunden beginnen zu verstehen, dass es sicherer ist, die Dienstleistungen von Fachleuten zu nutzen. Auch das Interesse an der Überprüfung der Servicegeschichte steigt. Das höchste Risiko birgt die Einfuhr aus dem Ausland, bei der sich die Daten über die Servicegeschichte verheimlichen lassen“, so Grund.Die Generaldirektorin des Gebrauchtwagen-Händlers AAA Auto, Karolína Topolová, verwies gegenüber der Nachrichtenagentur ČTK darauf, dass sich die Lage in Mitteleuropa mittlerweile verbessert habe. Tschechien, Polen und die Slowakei hätten Gesetze verabschiedet, laut denen das Fälschen des Kilometerstandes rechtswidrig ist, betont sie. Das Problem ist ihr zufolge aber der internationale Charakter dieser Betrügereien: „Solange Exportstaaten wie Deutschland, Spanien, Italien und Frankreich nicht eng mit den Zielländern der Gebrauchtwagen zusammenarbeiten, wird die Tacho-Manipulation für betrügerische Verkäufer ein günstiges Business bleiben“, mahnt Topolová.