Gegen die starke Krone: Nationalbank interveniert erneut auf dem Währungsmarkt

Photo: Štěpánka Budková

Die Tschechische Nationalbank (ČNB) hat wieder aktiv auf dem Devisenmarkt eingegriffen. Wie der Nachrichtenserver ihned.cz unter Berufung auf eine Sprecherin der Nationalbank meldet, wurden am Freitag zum ersten Mal seit den Transaktionen vom November 2013 Kronen verkauft und Euros angekauft. Die Krone notierte in der Vorwoche auf dem höchsten Stand zum Euro seit November 2013 und bewegte sich hart am Limit von 27 Kronen zum Euro, das die Notenbank verteidigen möchte.

Illustrationsfoto: Štěpánka Budková,  Radio Prague International
Der Kronenkurs lag am vergangenen Freitag bei 27,04 Kronen zum Euro. In welchem Umfang die Nationalbank nun tätig geworden ist, wollte die Sprecherin der Nationalbank dem Nachrichtenserver nicht mitteilen. Die tschechische Nationalbank hatte im November 2013 mit der gezielten Schwächung der tschechischen Krone begonnen und Devisenkäufe im Wert von etwa 200 Milliarden Kronen getätigt. Begründet wurde dies mit der Gefahr der Deflation und der Notwendigkeit, die Geldpolitik weiter zu lockern. Der Leitzins in Tschechien wird seit Ende 2012 auf dem historischen Rekord-Tief von 0,05 Prozent gehalten.

Ehe Idnes.cz am Montag die Nachricht von der erneuten Intervention auf seinen Seiten veröffentlichte, gab es bereits Verwirrung über den tatsächlichen Kurs der Krone. Der Finanzdienstleister patria.cz vermeldete am Vormittag, die Krone habe den Tauschwert von 27 Kronen zum Euro unterschritten. Die Tschechische Nationalbank (ČNB) dementierte dies umgehend, Analysten bezeichneten die Meldung als Fehler. Nach Angaben der Nationalbank lag der niedrigste Tauschwert der Krone am Montag bei 27,037 Kronen zum Euro. „Für einen Preis unterhalb der Grenze von 27 Kronen pro Euro gab es im Interbankenhandel keinerlei Transaktionen. Für die Tschechische Nationalbank ist entscheidend, zu welchen Preisen tatsächlich gehandelt wird“, heißt es in der Stellungnahme der Nationalbank.