Gerichtsprozess gegen den kommunistischen Ex-Staatsanwalt eingestellt

Karel Vas (Foto: CTK)

Von Jitka Mladkova.

Karel Vas  (Foto: CTK)
Am Dienstag stand nach einem halben Jahr der ehemalige kommunistische Staatsanwalt, Karel Vas, wieder vor Gericht, mit dessen Verdikt er diesmal zufrieden sein konnte. Der heute 85 Jahre alte Vas wurde 1998 vom Amt für die Dokumentation und Ermittlung der Verbrechen des Kommunismus des Mordes an dem ehemaligen Widerstandskämpfer aus der Zeit des 1. und 2.Weltkrieges Heliodor Pika angeklagt. Bei den Ermittlungen gegen den kurz nach dem kommunistischen Putsch 1948 verhafteten General Pika soll er durch gefälschte Beweise dessen Todesstrafe herbeigeführt haben.

Karel Vas  (Foto: CTK)
Vor einem halben Jahr wurde Vas zu sieben Jahren Freiheitsentzug verurteilt und legte daraufhin eine Berufung ein. Das Fazit: Der Angeklagte wurde anschließend nicht von seiner Schuld freigesprochen, sie wurde jedoch als verjährt qualifiziert. Wie der Senatsvorsitzende Tomasovic in seiner Abschlussrede bekundete, sei man zu dem Schluss gekommen, Karel Vas habe sich in ausschlaggebendem Masse an der Ermordung von General Pika beteiligt. Das Gerichtsverfahren gegen ihn sei so vorbereitet worden, dass er nicht lebendig entkommen konnte. Immerhin, so Tomasovic, sei die untere Instanz nicht rechtmäßig vorgegangen. Hierzu die Erläuterung: Der gegebene Tatbestand sollte aufgrund eines militärischen Strafgesetzes beurteilt werden, das in der Zeit des gegen Pika geführten Gerichtsverfahrens gültig war - sprich ein Gesetz aus dem Jahre 1855. Demzufolge hatte sich die Tat und damit der Justizmord 1994 verjährt. Karel Vas kommentierte den Gerichtsbefund mit höchster Zufriedenheit, Zitat:

"Es ist mein absoluter Sieg, auch wenn meine Strafverfolgung vom Gericht nur eingestellt wurde. Für die Justiz war es der einzige Ausweg, um nicht das Gesicht zu verlieren. Ich bestehe auf meiner absoluten Unschuld." Zitatende.