Gewinner, Lokomotiven und Müll

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Schon wieder sind zwei Wochen vergangen. Daher hören Sie nun wie gewohnt an dieser Stelle das Hörerforum. Dafür hat Patrick Gschwend wieder für Sie in unserer Hörerpost gestöbert.

Ahoj und herzlich Willkommen zum ersten Hörerforum im Jahr 2009! Zunächst gilt es aber noch die letzten Tage des alten Jahres aufzuarbeiten. Genauer gesagt: Es gab Gewinner! Und zwar in unserem Weihnachtswettbewerb . Der bestand in diesem Jahr aus einem Kreuzworträtsel. Insgesamt 670 unserer Hörer und Besucher unserer Internetseiten haben sich daran beteiligt, und fast alle haben das richtige Lösungswort herausbekommen. Es lautet „Jakub Jan Ryba“. Vielen Dank an alle Teilnehmer! Sicher wollen Sie wissen, was es mit dem Lösungswort, beziehungsweise dem Lösungsnamen auf sich hat. Jakub Jan Ryba ist der Komponist der „Böhmischen Hirtenmesse“, der bekanntesten tschechischen Weihnachtsmesse, die eines der traditionellen tschechischen Weihnachtssymbole ist. Unter den richtigen Einsendungen der Wettbewerbs-Teilnehmer haben die Glücksfeen in unserer Internetredaktion zehn Gewinner ausgelost. Es sind Roland Laub, Roland Rasper, Thorsten Hein, Paul Klement, Ingrid Conrads, Miriam Zielke und Anne Faust aus Deutschland. Außerdem Georg Pleschberger aus Österreich, Claudia Andersen aus Tschechien und Kerstin Jokisalo aus Finnland. Herzlichen Glückwunsch! Drei Gewinnern schicken wir eine CD mit einer Aufnahme der „Böhmischen Hirtenmesse“, vom besagten Jakub Jan Ryba, oder eine CD mit Weihnachtsliedern, aufgenommen vom Radio-Prag-Chor. Die weiteren Preise sind kleine Geschenke von Radio Prag.


Selbstverständlich haben wir von Ihnen in den letzten Wochen nicht nur die Lösungen unseres Wettbewerbs geschickt bekommen, sondern auch wie üblich einen ganzen Haufen Briefe, Postkarten und Emails. Vielen Dank an Sie alle! Ebenfalls haben Sie uns wieder fleißig Empfangsberichte geschickt. Dafür bedanken wir uns stellvertretend für alle anderen, die uns ihre Berichte gesendet haben bei Dietmar Hoffmann aus Offenhausen, Ingo Kulz aus Hamburg, Thomas Jeske aus Gelsenkirchen und Peter Schröder aus Borsfleth, Evert van Beek aus Meppel in den Niederlanden und Rolf Johansson aus Tibro in Schweden. Die größte Entfernung legte aber diesmal der Empfangsbericht von Dimitri Kutuzow zurück. Der schnappte die Wellen von Radio Prag in Rjasan in Zentralrussland auf. Alle Ihre Empfangsberichte werden natürlich, wie üblich, mit QSL-Karten belohnt.

Und damit wären wir auch schon beim nächsten Thema, denn zusammen mit seinem Empfangsbericht schrieb uns Jürgen Kückelhaus aus Mettmann erfreut:

Die Dampflok „Kladno“ ist die älteste erhaltene Lokomotive in der Tschechischen Republik. Gefertigt wurde sie 1855 in der Lokomotivfabrik Wien-Raaber Bahnen für die Buštěhrad-Bahn,  die die Eisenbahn in der Umgebung von Kladno betrieb.  | Foto: T. Kučera,  Nationales Technikmuseum in Prag
„Ganz toll finde ich als Modelleisenbahner die Idee, dass Radio Prag tschechische Lokomotiven als Motive für die diesjährige QSL-Kartenserie gewählt hat. Ich bin gespannt auf die erste Karte der Serie!“

Aza 1-0086 Salonwagen des österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand von Österreich-Este. Der Waggon wurde im Jahre 1909 von der Waggonfabrik Ringhoffer im Prager Stadtteil Smíchov hergestellt.  | Foto: T. Kučera,  Nationales Technikmuseum in Prag
Viele Sammler der QSL-Karten unter Ihnen haben es sicher schon im Internet gelesen, für die anderen möchte ich es hier noch einmal ausdrücklich erwähnen: Die Radio Prag QSL-Karten der 2009er Serie zeigen historische tschechische Schienenfahrzeuge. Alle Fahrzeuge sind Ausstellungsstücke des Nationalen Technikmuseums der Tschechischen Republik und echte Veteranen. Die Dampflok „Kladno“ zum Beispiel ist die älteste erhaltene Lokomotive hierzulande. Gefertigt wurde sie 1855 in der Lokomotivfabrik der Wien-Raaber Bahn für die Buštěhrad-Bahn, die die Eisenbahn in der Umgebung von Kladno betrieb. 1921 schenkte die Gesellschaft die Lokomotive dem Technischen Museum. Das war dann zugleich auch die erste Lok in der Sammlung des Museums. Weitere sollten aber folgen und einige davon sind eben auf der neuen Radio-Prag-QSL-Serie zu sehen. Auf einer der Karten ist aber zum Beispiel auch der Salonwagen des österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand von Österreich-Este abgebildet. Er wurde im Jahre 1909 von der Waggonfabrik Ringhoffer im Prager Stadtteil Smíchov hergestellt. Nach dem Ersten Weltkrieg reisten mit ihm noch bis 1969 die tschechoslowakischen Regierungschefs. Noch bis zum Ende der 70er Jahre eine abgebildete Autodraisine im Einsatz. Sie wurde für Dienstfahrten zur Kontrolle der Eisenbahnstrecken benutzt. Das 1947 von der Firma Tatra gebaute Gefährt sieht aus wie ein Automobil-Oldtimer. Er fährt allerdings auf Schienen. Habe ich Sie neugierig gemacht? Ich hoffe doch! Alles, was Sie tun müssen, um die Karten zu bekommen, ist Weitermachen wie bisher. Das heißt: Empfangsberichte senden.


Daniel Kortschak
Wir kommen zu einem Thema, das die Menschheit schon seit Jahrhunderten beschäftigt, und dies wohl auch in den nächsten paar Jahrhunderten noch tun wird: Müll! In unserer Rubrik Schauplatz am 5. Januar haben wir berichtet: „Tschechien ist Europameister!“ Den Titel hat das Land im Kunststoff-Recycling erworben. Das meldete jedenfalls die mit dem Abfall-Recycling in der Tschechischen Republik beauftragte Agentur Ekokom. Hubert Liball hat den Beitrag gehört und uns daraufhin eine Email geschrieben:

„Europameister im Kunststoff-Recycling, das kann nur stimmen wenn Sie die Kunststoffabfälle, die in den Wälder und Straßenrändern liegen, als "Recycled" betrachten. Die Wahrheit sieht anders aus, wie immer.“

Mein Kollege Daniel Kortschak als Gestalter des Beitrags ist deswegen wieder einmal zu Gast bei mir im Studio.

Daniel, was kannst Du Herrn Liball zu diesem Thema sagen?

„Also zuerst muss ich sagen: Ich bin wirklich gerne zu Gast bei dir im Hörerforum. Das zeigt, dass meine Beiträge offenbar auf Interesse stoßen.

Zu der konkreten Anmerkung von Hubert Liball: Klar, entlang vieler Straßen und Bahnlinien sieht es in Tschechien aus wie auf einer Mülldeponie. Aber man muss das relativieren: Auch in anderen Ländern landet jede Menge Mist in der Landschaft. Ich habe zum Beispiel öfters mit Mitarbeitern der Straßenverwaltung in Österreich gesprochen – was die so alles im Straßengraben finden ist unglaublich. Das geht von den Klassikern McDonald’s-Becher und Bierdose über die Autobatterie bis zur kompletten Wohnzimmereinrichtung. Der Unterschied ist: In Tschechien klappt das mit dem Wegräumen nicht so gut. Das weiß man aber auch im Umweltministerium in Prag. Ein Dosenpfand wie in Deutschland soll nun Abhilfe schaffen. Ich habe genau darüber vor kurzem mit Daniel Vondrouš, dem Leiter des Beraterstabes von Umweltminister Martin Bursík gesprochen. So ein System habe Zukunft, meinte er, darum werde es auch in immer mehr Ländern eingeführt. Die Erfahrung zeige, dass man damit die Vermüllung der Landschaft stark verringern könne. Soweit Daniel Vondrouš vom Umweltministerium. Die entsprechende Novelle zum Abfallgesetz soll im Frühjahr ins Parlament gehen. Und wenn beide Kammern zustimmen, dann tritt das Dosenpfand Mitte 2010 in Kraft.“

Danke, Daniel! Du bist ja fast schon Stammgast bei mir im Hörerforum!

„Bitte gerne. Ich hoffe es gibt bald wieder interessante Zuschriften zu meinen Beiträgen!“


Und das war es auch schon wieder für heute. Die nächste Ausgabe des Hörerforums gibt es dann wieder in zwei Wochen auf dem gewohnten Sendeplatz. Zwei Bitten habe ich noch an Sie. Zum einen: Radio Prag möchte gerne mit DX-Klubs Kontakt aufnehmen, sofern das noch nicht geschehen ist. Wenn Sie Mitglied in einem DX-Klub sind und Interesse haben, senden Sie uns doch bitte Ihre Kontaktdaten. Gerne würden wir auch wissen, ob wann und welche Aktionen und Treffen Sie und Ihr Klub planen. Und die zweite Bitte: Schicken Sie uns auch weiterhin so fleißig Post wie üblich! Die Adressen kennen die meisten von Ihnen schon. Trotzdem hier noch einmal zum Mitschreiben: Auf traditionellem Weg schreiben Sie bitte an Radio Prag – Deutschsprachige Redaktion, Vinohradská 12, 120 99 Praha 2, Tschechische Republik. Wenn Sie den elektronischen Weg bevorzugen, empfangen wir ihre Emails unter der Adresse [email protected]. Machen Sie es gut und bis zum nächsten Mal!