Go-East-Festival in Wiesbaden
Dieser Tage hat in Wiesbaden das traditionelle Filmfestival "Go-East" stattgefunden. Direkt vom Schauplatz dieser Veranstaltung informiert Sie unser freier Mitarbeiter Philipp Kauthe:
Go East - dieser Aufforderung kamen auch dieses Jahr eine Reihe Zuschauer nach, um sich im Rahmen des Wiesbadener Festivals mittel- und osteuropäische Filme anzuschauen. Neben Produktionen aus den baltischen Staaten, aus Mazedonien, Polen, Usbekistan oder Russland waren wie bereits im vergangenen Jahr auch tschechische Werke mit im Wettbewerb, und zwar schon zu Beginn des Festivals. Bei der Eröffnung von Go East wurde eine britisch-tschechische Koproduktion aus dem Jahr 1992 gezeigt. "Nahrung" heißt der eher nachdenklich stimmende Film von Jan Svankmajer, in dem Menschen zu Fast-Food-Automaten mutieren oder Menschen außer der Mahlzeit auch noch das Geschirr verputzen. Lustig, aber dafür wenig beeindruckend fanden die Kritiker den tschechischen Dokumentarfilm "Die Schlacht ums Leben", das Regisseurtrio um Miroslav Janek, Vit Janacek und Roman Vavra inszenierte das muntere Leben in dem Dörfchen Bystra, wo eine Schlacht aus dem Zweiten Weltkrieg nachgestellt wird. Außerdem sind in dem 88-minütigen Streifen die Milleniumsfeier der Dorfbewohner, das Begräbnis eines Feuerwehrmanns und Alteingesessene auf ihrem Feld dargestellt. Die Kritiker des Go-East-Festivals hielten diesen tschechischen Dokumentarfilm allerdings für eine Sensationierung des Alltäglichen. Generell gab es ungewöhnliche Arten der Darstellung und ungewöhnliche Filme zu sehen, aber gerade das ist ein Merkmal des Festivals. Es soll das Fremde, das ganz Andere gezeigt werden - so das Ziel der Organisatoren. Di Leiterin des Festivals Claudia Dehmann sagte - die gezeigten Filme sollten zu Dialogpartnern werden, die Veranstaltung soll Anlass dazu geben, Grenzen im Kopf zu überschreiten.