Der größte tschechische Internethändler, Alza.cz, expandiert weiter – und das sowohl im In- als auch im Ausland. Die Umsätze sollen dieses Jahr über 20 Milliarden Kronen (740 Millionen Euro) liegen, wie der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Tomáš Havryluk am Montag im Gespräch für die Presseagentur ČTK sagte.
Demnach erwartet das Unternehmen bis Ende 2016 insgesamt eine Umsatzsteigerung von rund einem Viertel. Keinen geringen Anteil haben daran die Geschäfte im Ausland. Ende 2014, Anfang 2015 begann der Online-Shop seine Produkte auch in weiteren 26 EU-Staaten anzubieten. Laut Havryluk liegen die Zuwächse im Ausland bei 100 Prozent je Monat. Schon bald werde man die Grenze von einer Milliarde Kronen (37 Millionen Kronen) durchbrechen. Neben der Slowakei sind Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Spanien die erfolgreichsten Länder.
Tomáš Havryluk (Foto: Archiv von Tomáš Havryluk)
Zur Expansion beitragen sollen zudem Investitionen in weitere Verteilungszentren und in die Kundenbetreuung sowie eine Ausweitung des Angebots. In Prag beispielsweise entsteht eine 24-Stunden-Warenausgabestelle. Zum Sortiment sollen dieses Jahr Sportartikel hinzukommen, nachdem seit vergangenen Jahr nun auch Drogeriewaren verkauft werden.
Bei Alza.cz kauft ein Teil der Kunden per Smartphone ein. Dieser Verkaufsweg legte im vergangenen Jahr um 40 Prozent zu. Diese Zuwachsrate werde bestandhalten, sagte Tomáš Havryluk, und entspreche dem Trend in den USA.
Die Firma wurde 1994 vom Unternehmer Aleš Zavoral gegründet, mit Schwerpunkt auf dem Verkauf von Elektro-Geräten. Heute gehört Alza.cz einer Investorengruppe, deren Holding L.S. Investments Limited ihren Sitz auf Zypern hat.