Guerillawalk, Kochshow und „zu viel Geschichte“: Österreich präsentiert sich in Pilsen

Industriehalle Depo 2015 (Foto: Archiv Plzeň 2015, o. p. s.)

Im Rahmen des Programms der Kulturhauptstadt Pilsen stellt sich von diesem Montag bis zum 21. März das Nachbarland Österreich vor. Während der Österreich-Tage mit dem Titel „Departure Austria“ darf sich das Publikum auf Ausstellungen, Stadtführungen, Autorenlesungen und Konzerte freuen. Dazu ein Interview mit der Pressesprecherin des Kulturhauptstadtprojekts, Mirka Reifová.

Mirka Reifová  (Foto: YouTube)
Frau Reifová, ab Montag werden unter dem Titel „Departure Austria“ die Österreich-Tage in Pilsen stattfinden. Im Programm finden sich unzählige Kooperationen zwischen Österreich und Tschechien. Darunter gibt es eine Veranstaltung, die sich besonders an die Filmfreunde richtet…

„Genau, es gibt ein ganzes Ausstellungsprojekt mit dem Namen ‚SHARE – Too Much History, MORE Future‘. Es ist ein multimediales Projekt, an dem Künstler aus Österreich, Tschechien, Serbien und weiteren europäischen Ländern teilgenommen haben. Das Thema der Ausstellung befasst sich mit der Frage, was passiert, wenn wir unsere Erinnerungen verlieren. 15 Künstler haben sich mit dem Thema befasst, und ihre Videobeiträge werden in Pilsen im Depo 2015 vom 19. März bis zum 1. April präsentiert.“

Industriehalle Depo 2015  (Foto: Archiv Plzeň 2015,  o. p. s.)
Im Rahmen der Österreich-Tage gibt es nicht nur viel zu sehen, sondern auch Schönes zu hören. Unter anderem präsentiert sich das Wiener „sound:frame Festival“ ebenfalls am 19. März mit sogenannten audiovisuellen Live-Performances. Was dürfen sich die Besucher darunter vorstellen?

„Wir haben die besten österreichischen DJs nach Pilsen eingeladen. Die Künstler werden nicht nur ihre Musik in der Industriehalle Depo 2015 vorstellen, sondern gemeinsam mit visuellen Künstlern Musik machen. Es ist quasi eine untraditionelle Konzert-Ausstellung.“

Oliver Hangl  (Foto: YouTube)
Im Programm findet sich auch eine Stadtführung der besonderen Art. Diese wurde vom Wiener Künstler Oliver Hangl entwickelt. Die Führung trägt den Namen „Pilsen Guerillawalks“. Hat das denn tatsächlich was mit einem Partisanenkrieg zu tun?

„Diese Stadtführung heißt ‚Guerillawalk‘, weil es sich dabei um einen untypischen Spaziergang handelt. Die Leute werden erst kurz davor erfahren, wohin sie gehen werden. Es ist eben ein Spaziergang durch den Dschungel der Stadt, in dem so manches Geheimnis enthüllt werden kann. Oliver Hangl ist ein Performance- und Medienkünstler, und er macht die Stadtführung als Audiotour. Er führt die Menschen nicht nur durch öffentliche sondern auch durch private Räume. Man kann mit ihm viel Erleben – vom ‚Guerilla-Gardening‘ bis zu einem Improvisations-Konzert in der Straßenbahn. Es ist alles sehr unkonventionell, was er macht, daher passt der Name ‚Guerillawalks‘ zu der Stadtführung.“

Rainer Prohaska  (Foto: YouTube)
Gibt es noch weitere Highlights, auf die sich die Besucher freuen dürfen?

„Ja, Ich möchte noch eine Veranstaltung erwähnen und zwar ‚Lunchbox‘. Das haben die Teilnehmer bestimmt vorher noch nie gemacht. An einem Tag, am 21. März, werden sie gemeinsam ihre eigene Küche bauen und anschließend dort ein Gericht kochen. Der Künstler Rainer Prohaska ist ein Koch-Performance-Künstler. Er arbeitet interaktiv mit Menschen zusammen und verbindet Architektur mit sozialen Elementen.“


Noch bis zum 21. März laufen Veranstaltungen der Österreich-Tage in der Kulturhauptstadt. Mehr Informationen unter www.plzen2015.cz.

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