Hadamczik erneut Trainer der tschechischen Eishockey-Nationalmannschaft

Alois Hadamczik (Foto: www.cslh.cz)

Im tschechischen Eishockeysport wurden in den zurückliegenden sechs Jahren zwei Namen immer wieder hoch gehandelt: Růžička, Hadamczik, Růžička und erneut Hadamczik. In dieser Reihenfolge werden sich Vladimír Růžička und Alois Hadamczik Ende Mai schon das dritte Mal seit 2005 den Posten des Cheftrainers der tschechischen Nationalmannschaft übergeben und nach der WM in Deutschland wird so wieder Hadamczik in die Rolle des Head Coaches schlüpfen.

Alois Hadamczik mit der silbernen Medaille nach dem verlorenen Finale gegen den HC Eaton Pardubice  (Foto: ČTK)
Das tschechische Eishockey kann auf eine lange und sehr erfolgreiche Tradition zurückblicken. Elf Weltmeisterpokale, ein olympischer Pott und eine Vielzahl an Silber- und Bronzemedaillen schmücken die Trophäenschränke. Der letzte vorzeigbare Erfolg liegt allerdings schon wieder vier Jahre zurück: Bei der WM 2006 in Riga stieß die tschechische Mannschaft bis ins Endspiel vor. Erst dort fand sie im späteren Weltmeister Schweden auch ihren Meister. Der damalige Trainer war: Alois Hadamczik. Sicher ein Grund mehr, weshalb der tschechische Eishockeyverband ab dem 1. Juni erneut auf den 57-jährigen Coach als Nationaltrainer setzt:

„Wiederholt hat Hadamczik gezeigt, dass er erfolgreich ist. Zuletzt in der jetzt abgeschlossenen Saison der tschechischen O2-Extraliga, in der er den HC Vítkovice nach langen Jahren wieder in ein Finale führte. Ich glaube, für ihn spricht vor allem seine Erfahrung. Die Wahl durch den Exekutivausschuss fiel nahezu einstimmig aus: nur ein Mitglied enthielt sich der Stimme. Hadamczik hat also ein starkes Mandat“,

sagte Verbandspräsident Tomáš Král am Montag unmittelbar nach der im höchsten Verbandsgremium getroffenen Entscheidung.

Alois Hadamczik mit seiner Ligamannschaft auf der Auswechselbank  (Foto: ČTK)
Nachdem Růžička mit der tschechischen Mannschaft bei den Olympischen Winterspielen in Vancouver nur auf dem enttäuschenden siebten Platz gelandet war, stand fest, dass sein Vertrag über den Mai hinaus nicht verlängert wird. Nicht wenige Eishockeyanhänger hofften, der Verband werde nun neue Wege beschreiten und vielleicht auch einmal einen Ausländer mit dem Posten des Nationaltrainers betrauen. Doch das entspricht nicht dem tschechischen Selbstverständnis, erst recht nicht im Eishockey. Man setzt also erneut auf einen bewährten Fahrensmann wie Hadamczik. Der wiederum weiß das Vertrauen zu schätzen und freut sich bereits auf sein erneutes Engagement:

„Die Nationalmannschaft zu trainieren, ist die höchste Ehre, die einem Trainer in seiner Karriere zuteil werden kann. Er arbeitet mit Spielern zusammen, die er sich selbst aus sämtlichen Clubmannschaften auswählt. Das bedeutet auch, dass er Spieler von sehr hoher Qualität betreuen darf.“

Alois Hadamczik, der deutsche Vorfahren hat und Anfang der 90er Jahre als Co-Trainer in Oberbayern (Sonthofen, Füssen) tätig war, wird demnächst einen Zwei-Jahres-Vertrag unterschreiben.

Autor: Lothar Martin
schlüsselwort:
abspielen