Handelsminister will tschechische Exportstrategie ändern

Foto: Calvin Teo, Wikimedia CC BY-SA 2.5

Die bestehende Exportstrategie des tschechischen Staates sollte geändert werden. Dies glaubt Industrie- und Handelsminister Jan Mládek, wie er gegenüber den Inlandssendungen des Tschechischen Rundfunks sagte. Vor allem sollte das bisherige Grundprinzip überdacht werden, bei dem sich auf konkrete Länder außerhalb der Europäischen Union konzentriert wird, so der Sozialdemokrat.

Jan Mládek  (Foto: Archiv des Industrie- und Handelsministeriums der Tschechischen Republik)
Jan Mládek stützt seine Überlegungen auf die teils unterschiedliche wirtschaftliche Entwicklung in den bestehenden Zielländern für den Export. Ein Hauptziel der Strategie sei, die Wirtschaftsbeziehungen vor allem zu China und Russland zu verbessern. Im Falle Chinas könne man Erfolge verzeichnen, so Mládek, aber nicht auch in Russland. Der Minister deutete an, dass der Grund die negative Wirtschaftsentwicklung im Staate Putins sei. In Russland müsse man nun eher „Schäden minimalisieren“.

Gemeinsam mit den Exporteuren wird laut Jan Mládek derzeit diskutiert, ob die bestehende Exportstrategie nur modifiziert oder komplett neu gestaltet werden solle. Der Ressortchef ließ im Interview aber offen, welche Länder nun präferiert werden sollten. Fachleute schätzen aber bereits, dass es sich um jene Staaten handeln dürfte, die Mládek zuletzt besucht hat: Aserbaidschan, Kasachstan und Vietnam sowie die Türkei, die der Industrie- und Handelsminister demnächst besuchen will. Doch es könnte auch anders kommen. Mittlerweile würde man versuchen, sich mehr auf die Branchen als auf die Länder zu konzentrieren, so Mládek gegenüber dem Tschechischen Rundfunk.

Foto: Calvin Teo,  Wikimedia CC BY-SA 2.5
Die tschechische Exportstrategie will speziell die Ausfuhr in Staaten außerhalb der EU fördern. Die Zielländer sind aufgeteilt in „vorrangige“ wie Russland oder Brasilien und in „interessante“ wie Argentinien oder Australien. Vertreter der Exportwirtschaft finden aber, dass es noch deutlich mehr lohnenswerte Volkswirtschaften gebe. Zudem habe das Exportförderungssystem in der Vergangenheit „im Prinzip nichts eingebracht“, wie der Verbandschef der Exportunternehmen, Jiří Grund, sagte. Deswegen sei eine breitere Diskussion nötig, so Grund.

Autor: Till Janzer
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