Tschechiens Export in die Ukraine im vergangenen Jahr gestiegen

Güter im Wert von insgesamt 35,6 Milliarden Kronen (1,5 Milliarden Euro) sind im vergangenen Jahr aus Tschechien in die Ukraine ausgeführt worden. Dies bedeutete eine leichte Steigerung gegenüber 2021 – konkret um 800 Millionen Kronen (34 Millionen Euro). Die Zahlen veröffentlichte das tschechische Statistikamt (ČSÚ) am Freitag.

Den Daten nach stieg vor allem der Export von Treibstoffen und Lebensmitteln an. Am meisten wurden jedoch Maschinen und Fahrzeuge ausgeführt. Industrielle Verkaufsgüter und chemische Erzeugnisse tauchten hingegen seltener in den Exportlisten auf als noch im Vergleichsjahr.

Nach Angaben der Leiterin des Büros der tschechischen Handelsagentur CzechTrade in der Ukraine, Oksana Antonenko, wurden im Bereich Lebensmittel vor allem Konserven und Instant-Suppen geliefert, bei den Maschinen und Fahrzeugen waren es Lkws und Telekommunikationsanlagen. Des Weiteren gehörten medizinische Güter sowie Schutzkleidung wie Handschuhe und Spezialschuhe zu den wichtigsten tschechischen Exportwaren.

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CzechTrade hat im vergangenen Jahr ein Programm aufgelegt, mit dem Exporte zum Wiederaufbau der Ukraine gefördert werden. Zu diesem hätten sich bisher Firmen gemeldet, die Energieanlagen, Klärwerke oder Abfallverarbeitungssysteme bauen, sagte Antonenko. Laut dem Präsident des tschechischen Verbandes für Industrie und Handel, Jaroslav Hanák, zeigen auch Unternehmen aus weiteren Branchen – wie dem Baugewerbe oder der Verkehrsinfrastruktur – Interesse an einem Engagement in dem Kriegsland. „In der Ukraine muss durchgehend etwas ausgebessert werden, um die Infrastruktur funktionsfähig zu halten. In der aktuellen Phase des Kriegs ist die Zusammenarbeit bei der Erneuerung der Energienetze am wichtigsten, zum Beispiel durch die Lieferung von Dieselaggregaten oder die Ausbesserung von Leitungen und Rohren“, so Hanák.

Autor: Till Janzer
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