Krieg in der Ukraine könnte zu Schwierigkeiten bei tschechischen Exportfirmen führen

Handelsbeschränkungen und Logistikprobleme wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine könnten tschechische Exportfirmen in Schwierigkeiten bringen. Dies berichtete das Nachrichtenportal Novinky.cz am Sonntag.

Otto Daněk | Foto:  ČT24

Demnach dürften nicht nur große Unternehmen wie der Fahrzeughersteller Škoda Auto, der Maschinenbaukonzern Škoda Transportation oder die Brauerei Plzeňský Prazdroj betroffen sein, sondern auch kleinere Firmen wie etwa der Porzellanfabrikant Thun. „Der Export in die Russische Föderation beträgt 1,9 Prozent des tschechischen Gesamtumfangs und in die Ukraine 0,7 Prozent. Damit handelt es sich nicht um die wichtigsten Länder für die tschechischen Ausfuhren. Dennoch könnte der Konflikt einige hiesige tschechische Firmen in Existenznot bringen“, sagte der stellvertretende Vorsitzende des Verbandes der Exporteure, Otto Daněk, dem Nachrichtenportal.

Allerdings sieht Daněk vorerst mehr Probleme auf der Seite der Einfuhren nach Tschechien. So kommen 82 Prozent des Eisenerzes aus der Ukraine. Ein Ausfall könnte unter anderem die Stahlwerke in Třinec treffen, so der stellvertretende Verbandsvorsitzende. Aus Russland werden vor allem Rohstoffe wie Gas, Erdöl und Aluminium importiert sowie Halbfertigwaren.

Jaroslav Hanák | Foto:  Regierungsamt der Tschechischen Republik

Laut dem Vorsitzenden des Verbandes für Industrie und Handel, Jaroslav Hanák, dürften die Sanktionen der EU besonders die tschechischen Exporteure in den Branchen Maschinenbau, Energie, Lebensmittel und Fahrzeugherstellung treffen. Die Gegensanktionen Russlands wiederum hätten Auswirkungen auf jene, die Erdgas, Erdöl, Metalle und Chemikalien aus dem Land bezögen, so Hanák.

Außerdem befürchten zahlreiche Firmen hierzulande, einen Teil ihrer ukrainischen Belegschaft zu verlieren. Wie die Generaldirektorin des Verbandes kleiner und mittelständischer Firmen und Gewerbetreibenden, Eva Svobodová, sagte, ist es dazu in den vergangenen Tagen auch schon gekommen.

Autor: Till Janzer
schlüsselwort: