Havlíček will in EU für Atomkraft werben
Tschechien will weiter massiv auf die Atomkraft setzen und auch in Brüssel dafür Unterstützung finden. Dies bekräftigte der neue Wirtschaftsminister Havlíček am Wochenende.
Es gebe für die Regierung keine andere Möglichkeit, als weiterhin auf die Atomkraft als wichtigste Energiequelle hierzulande zu setzen – das müsse man ideologiefrei so akzeptieren. Dies sagte der neue tschechische Wirtschaftsminister Karel Havlíček in einem Interview für den Privatsender TV Prima am Wochenende. Laut Havlíček würde man gerne auf andere Energiequellen setzen, wegen der geographischen Bedingungen hierzulande ist das aber nicht möglich. Massiv Windkraftanlagen wie in Deutschland aufzustellen würde in Tschechien einfach nicht gehen, so der parteilose Politiker in dem Gespräch.
Tschechiens Wirtschaftsminister will nun mehr Lobbyarbeit in Brüssel für den Ausbau der Atomkraft leisten. Unter anderem soll es dabei um neue Reaktorblöcke in Dukovany gehen, bestätigte Havlíček. Unterstützung erhofft er sich dabei von Staaten, die ebenfalls wegen ihrer geografischen Eigenheiten keine andere Möglichkeit haben als weitere Kernkraftwerke zu bauen. Mit der Slowakei gebe es bereits gemeinsame Pläne, man wolle aber noch die skandinavischen Staaten oder Frankreich mit ins Boot holen, meinte der Chef des Wirtschaftsressorts.