Hörerforum

Foto: Europäische Kommission

In den nachfolgenden Minuten zitieren wir zunächst wieder aus Hörerzuschriften zum Thema "Wie stelle ich mir die zukünftige EU vor?". Danach lassen wir Hörer zu Wort kommen, die Ihre Meinungen und Anmerkungen zu aktuellen Problemen und Ereignissen kund tun, und zum Abschluss der Sendung geben wir Ihnen noch einige Tipps dazu, wie man Radio Prag neuerdings in Berlin und im Einzugsgebiet von Hamburg als Bestandteil eines WRN-Nachtprogramms auch auf UKW empfangen kann. Dazu gibt es noch eine Vorankündigung auf das 23. Überregionale DX-Treffen für Kurzwellenhörer am 8. Mai in Baden-Baden.

Foto: Europäische Kommission
Der Countdown läuft! In weniger als 100 Stunden beginnt in Prag und Ostrava/Ostrau die mit Spannung erwartete 68. Eishockey-Weltmeisterschaft. Und in gut zehn Tagen tritt das mitteleuropäische Tschechien endlich auch dem Bund der europäischen Staaten, der Europäischen Union bei. Ein wirklich bedeutendes Ereignis, wenn man weiß, dass am 1. Mai weitere neun Länder der Union beitreten und somit an diesem Tag die historisch größte EU-Erweiterung aller Zeiten vollzogen wird. Aus diesem Anlass hatten wir Sie in den zurückliegenden Sendungen wiederholt darum gebeten, uns Ihre Meinung darüber mitzuteilen, welche Vorstellungen Sie von der zukünftigen EU und dem Zusammenleben ihrer Menschen haben. Und wir haben zu unserem Aufruf weitere Post erhalten. Zum Beispiel von Herrn Ulrich Stühmke aus Essen, der uns schrieb:

"Von Vorteil ist natürlich, dass eine Mitgliedschaft in der Europäischen Union auf Freiwilligkeit beruht. In vielen Ländern durfte dabei auch das Volk mitentscheiden. Längerfristig muss aber das wirtschaftliche Gefüge in der EU so angeglichen werden, dass alle Menschen in den einzelnen Ländern einen in etwa gleichen Lebensstandard genießen können. Nur so können Neid und Hass ausgeräumt werden. Die Beseitigung der Arbeitslosigkeit ist eine wichtige Aufgabe. Das gegenseitige Ausspielen von Arbeitskräften in den Ländern mit niedrigen und höheren Löhnen darf nicht zum Prinzip werden. Langfristig muss hier ein Ausgleich gefunden werden."

Des Weiteren merkte Herr Stühmke an:

"Die EU sollte und ist es zum großen Teil bereits, eine Plattform sein für eine weitgehende Verständigung der Menschen untereinander. Nur so kann der Ansatz für ein friedliches Miteinander geschaffen werden. Jeglicher Diskriminierung muss der Boden entzogen werden."

In dieselbe Kerbe schlägt auch Herr Bernd Bickelhaupt aus Seeheim-Jugenheim, der uns u. a. wissen ließ:

"Endlich mal ein Ansatz, der den Menschen die EU-Erweiterung nicht nur mit wirtschaftlichen Fakten erklärt. Sicher ist das auch wichtig. Manchmal habe ich jedoch den Eindruck, dass alles irgendwie auf Markt, Angebot und Nachfrage sowie Bilanz reduziert wird. Die Leute brauchen zwar das Geld, weswegen aber nicht an allem und jedem ein Preisschild hängt."

Herr Stühmke hat sich darüber hinaus aber auch noch zu den kulturellen Werten innerhalb der Union geäußert:

"Die einzelnen Kulturen und Kulturgüter sollten auf jeden Fall bewahrt bleiben. Modernität ist dort angebracht, wo sie sinnvoll ist. Dies kann zum Teil auch die Kultur betreffen. Doch Europa muss sich hüten vor einer zu starken Amerikanisierung, die leider zum großen Teil bereits vorhanden ist."

Herrn Engelbert Borkner aus Hildesheim wiederum verweist schon auf eines der positiven Beispiele der europäischen Integration:

"Eigentlich ist es doch ermutigend und auch ein gutes Zeichen, dass sich im Grenzdreieck Bayern, Westböhmen und Sachsen drei Städte zusammengeschlossen haben, um bestimmte Probleme leichter gemeinsam zu bewältigen. Wenn dies Schule macht, sieht es in der Grenzregion mit der überschreitenden Zusammenarbeit nicht schlecht aus."

Neben der bevorstehenden EU-Erweiterung beschäftigte unsere Hörer in den vergangenen Tagen jedoch noch eine ganze Reihe von anderen Sorgen und Problemen. So teilte unser japanischer Hörer Eiichi Yasui aus Komaki der Redaktion mit:

"Auf Grund Ihrer Nachricht sind wir besorgt um die tschechischen Journalisten, die, genauso wie unsere Landsleute, im Irak entführt worden sind. Wir wünschen Ihnen, dass Sie Ihre Kollegen bald und unversehrt wieder sehen werden."

Dieser Fall ist zum Glück am letzten Freitag eingetreten, als die drei Journalisten freigelassen wurden und sich in der abendlichen Hauptnachrichtensendung des Tschechischen Fernsehens erstmals wieder der einheimischen Öffentlichkeit zeigten und verkündeten, gesund und wohlauf zu sein. Das hat uns alle sehr gefreut.

Auf eine andere, ebenso wenig erfreuliche Entwicklung machten uns gleich mehrere Hörer aufmerksam. So schrieb uns Herr Fritz Andorf aus Meckenheim:

"Soeben wurde mir bekannt, dass Ihr Nachbar Radio Slowakei International aus Ersparnisgründen eine Streichung aller Kurzwellensendungen zu Gunsten von Übertragung über Satellit oder Internet erwägt. Dies ist eine fatale Entwicklung, die sicherlich einen Großteil des Hörerstamms wegbrechen lassen würde."

Herr Andreas Mücklich aus Berlin hat seine Entrüstung über diesen Schritt wie folgt zum Ausdruck gebracht:

"Das darf nicht passieren, sonst dauert es nicht mehr lange und weitere Sender werden folgen. Schlimm genug, das Swiss Radio International seine Sendungen zum 30. Oktober 2004 einstellt. Die Hörer können Ihre Protestschreiben an folgende Adresse senden: Generaldirektor Dr. Jaroslav Reznik, Slowakischer Rundfunk, Mýtna 1, P.O.Box 55 in 81755 Bratislava 15, Slowakische Republik; oder per E-Mail an: [email protected]."

Alle diese Angaben können Sie wie immer noch einmal in Ruhe nachlesen auf unserer Internetseite www.radio.cz/deutsch. Auf ihr können Sie ebenso unter dem Link "Hörerforum" alle Informationen darüber entnehmen, dass das deutschsprachige Programm von Radio Prag seit Beginn der Sommerzeit auch auf UKW ausgestrahlt wird, und zwar im Sendegebiet der deutschen Hauptstadt Berlin. Dies ist auf eine Initiative von World Radio Network zurückzuführen, das uns hierzu mehrere Hinweise an die Hand gab, die wir aus Zeitgründen leider hier nicht vermelden können. Aber soviel sei gesagt: Das deutschsprachige Programm von WRN ist täglich von 02.00 bis 07.00 Uhr MESZ auf der UKW-Frequenz 97,2 MHz zu hören sowie zusätzlich von Montag bis Donnerstag zwischen 23.00 und 02.00 Uhr auf der gleichen UKW-Frequenz 97,2 MHz. Näheres dazu kann man nachzulesen auf der Internet-Seite www.wrn.org oder es kann nachgefragt werden unter der E-Mail-Adresse [email protected].

Seit Montag, dem 19. April, ist außerdem ein neues Projekt des Hamburger Lokalradios angelaufen, an dem auch Radio Prag beteiligt ist. Es handelt sich um die so genannte "Lange WRN-Nacht", eine sechsstündige Programmschiene mit Features und Hintergrundberichten von WRN-Partnersendern, die zweimal im Monat, am jeweils dritten und vierten Montag zwischen 00.00 und 06.00 MESZ auf UKW 96,0 MHz, sowie im Kabel (www.hhlr.de) ausgestrahlt wird. Auf der eben genannten Webseite können Sie weitere Einzelheiten dazu erfahren.

Doch damit der vielen wichtigen Informationen noch nicht genug. Zum Abschluss unserer heutigen Sendung dürfen wir Ihnen mitteilen, dass am Samstag, dem 8. Mai, ab 14.30 Uhr MESZ im Gewölbekeller des alten Schlosses in Baden-Baden das XXIII. Überregionale DX-Treffen für Kurzwellenhörer und DX-er im Raum Murgtal, Karlsruhe, Bretten und Offenburg stattfindet. Zu diesem Treffen sind aber ebenso alle DXer und Freunde des Rundfunkfernempfangs außerhalb des angesprochenen Gebiets willkommen, versicherte uns Bernd Seiser, der Cheforganisator dieser Veranstaltung. Weitere Einzelheiten geben wir hierzu bei unserer nächsten Hörerpostsendung in zwei Wochen bekannt. Wer bereits jetzt mehr erfahren will, der wende sich persönlich an Herrn Seiser, und zwar unter der deutschen Telefonnummer: 07225 - 3922.

Mit diesem Hinweis sind wir leider schon wieder am Ende unseres heutigen Hörerforums angelangt, dem letzten aus der postkommunistischen Tschechischen Republik. Denn in 14 Tagen, wenn wir die Postmappe erneut für Sie aufschlagen werden, melden wir uns bereits aus dem EU-Staat Tschechien.

Infos zum deutschsprachigen Programm in Berlin auf UKW 97,2 MHz

Das deutschsprachige Programm von WRN ist nun erstmalig auch terrestrisch - ganz ohne Satelliten-Empfänger und Internet - in Berlin zu hören und damit auf dem größten Radiomarkt Europas vertreten. Mit dem Signal auf der UKW-Frequenz 97,2 MHz können jetzt über eine Million Berliner WRN Deutsch an ihren Radios verfolgen. Mit einem Mix aus den besten deutschsprachigen Programmen aus aller Welt präsentiert sich WRN Deutsch den Hörern in Berlin. Zu den Programm-Partnern auf UKW 97,2 MHz zählen aus dem Norden Europas das Hamburger Lokalradio, Radio Schweden sowie das allwöchentliche Ostseemagazin. Aus dem Osten und Süden Europas sind Nachrichten und Informationen von Radio Rumänien International, Radio Polonia, Die Stimme Russlands, Radio Slowakei International, Radio Budapest, Radio Prag, Radio Bulgarien, Radio Vatikan sowie Israel Radio zu hören.

Soweit ein Auszug aus den Programmhinweisen zum neuen Berliner UKW-Programm von WRN. Natürlich fehlen bei dieser Kooperation auch westeuropäische Sender nicht, doch all dies und vieles mehr ist nachzulesen auf der Internet-Seite www.wrn.org oder kann nachgefragt werden unter der E-Mail-Adresse [email protected]. Über diese beiden Adressen erfahren Sie außerdem auch alles zum WRN-Hörerclub "Club WRN" - eine Institution, über die Radio Prag leider nicht mehr verfügt.