Hohe Würdigung: Weinhefe in Stein gemeißelt
Einer der bekannten Weinstädte Südmährens ist Hustopece. Seit Ende Mai kann sich dieses Winzerzentrum mit einem Denkmal rühmen, das nicht nur in Tschechien, sondern vielleicht auch in der Welt einzigartig ist.
Dies waren die einleitenden Worte aus dem "Wahrhaftigen Bericht über die Abschöpfung der Weinhefe in Hustopece", einer Erzählung, die der Brünner Autor Milan Klapetek anlässlich der Weihe des Denkmals geschrieben hat. Auf die Idee, die Weinhefe in Stein zu verewigen, ist kurz nach der Wende ein Amateurkünstler aus Hustopece gekommen. Denn der Mann war dabei, als in einer anderen mährischen Stadt nach der Revolution ein kommunistisches Denkmal entfernt wurde. Es kam ihm der Gedanke, dass es nicht falsch wäre, anstelle der beseitigten Statue ein Denkmal für die Weinhefe aufzustellen. Diese Idee konnte er aber erst nach mehreren Jahren in seiner Heimatstadt Hustopece verwirklichen. Jiri Teply hat dabei geholfen:
"Wir ließen uns von Experten zunächst mikroskopische Fotografien der Weinhefe von machen. Eine Malerin malte dann zig Bilder anhand der Fotos. Für eines davon haben wir uns entschieden und die künftige Plastik mit den Steinmetzen entworfen.Schließlich entstand eine 70.000-fache Vergrößerung der Weinhefe. Sie wurde aus Kalkstein gemeißelt und wiegt etwa 120 Kilo. Wir erhielten inzwischen ein Zertifikat dafür, dass es sich um einen tschechischen Rekord besonderer Art handelt. Denn es gelang uns, einen Organismus 70.000-fach zu vergrößern."Wein bedeutet aber nicht nur Trinken, meint Jiri Teply. Man kann die Weinverkostung seinen Worten zufolge sehr gut mit Sport und Tourismus verbinden. Diese Möglichkeit haben auch die Teilnehmer der bevorstehenden "Expedition durch die Region von André". Radfahrer können bei dieser Radwanderung historische Weingemeinden besuchen und den Rotwein André, der in Velke Pavlovice gezüchtet wurde, kosten. Die eintägige Expedition startet am 30. Juni um 9 Uhr in Hustopece.
Foto: Autorin