Hotelkette Kempinski schlägt Wurzeln in Tschechien

Hotel Kempinski (Foto: ČTK)

Die Landschaft der Fünfsternehotels in der tschechischen Hauptstadt hat sich erweitert. Am Mittwoch hat die international bekannte Hotelkette Kempinski ihr erstes Fünfsternehotel in Prag und in Tschechien überhaupt eröffnet. Auf einer Pressekonferenz hat sich Jitka Mládková umgehört.

Hotel Kempinski  (Foto: ČTK)
Das neue Kempinski-Hotel, das mit seinen 75 Appartements zu den größten Luxushotels Prags gehört, öffnet zu einem Zeitpunkt, da die Hotelbranche hierzulande vor allem infolge der ständig stärker werdenden Krone nachlassende Besucherzahlen beklagt. In der nächsten Zeit dürfte sich zudem die globale Finanzkrise zusätzlich negativ auswirken. Der Generaldirektor des Prager Hotelneulings, Sedat Nemli, sieht dennoch Potential vor Ort für ein weiteres Haus der obersten Kategorie:

„Es gibt keinen idealen Zeitpunkt für die Öffnung eines Hotels und warum sollte es nicht gerade jetzt sein? Jede Stadt macht verschiedene Phasen ihrer Entwicklung durch, und da ist Prag keine Ausnahme in der globalisierten Wirtschaft. Daher ist dieser Zeitpunkt genauso gut wie viele andere. Schließlich wollte ´Kempinski´ bereits seit längerer Zeit in diese schöne Stadt gehen. Außerdem glauben wir auch, dass der Druck von außen manchen von uns in der hiesigen Hotelbranche stärker, konkurrenzfähiger und gesünder machen kann.“

Sedat Nemli  (Foto: ČTK)
Derzeit gibt es in Prag über 30 Fünfsternehotels. Im vergangenen Jahr gehörte ihre Auslastung laut Angaben des Tschechischen Statistikamtes zu den höchsten in der Hauptstadt. Der Preis, zu dem die Kempinski-Hotelkette das Grundstück und das Gebäudes des ehemaligen Barockpalais direkt im Prager Stadtzentrum gekauft hatte, wurde nicht genannt. In den letzten Jahren befand sich eine Poliklinik in dem Haus. Sein Umbau und die Einrichtung soll 20 Millionen Euro gekostet haben.

Doch nicht nur auf den Zimmern wartet Fünfsterneluxus auf die Hotelgäste, sondern auch an den Speisetischen. Das internationale Team der Hotelküche besteht aus mehreren Sterneköchen. Einer von ihnen ist Heiko Kuder, der aus Hamburg nach Prag gekommen ist. Er gab eine kleine Vorstellung von der Speisekarte im Kempinski.

Kempinski  (Foto: ČTK)
„Wir haben sicherlich einige tschechische Spezialitäten, aber ansonsten, denke ich, dass wir eine moderne europäische Küche haben.“

Was darf man sich unter moderner europäischer Küche konkret vorstellen?

„Es sind leichte Speisen, raffiniert zubereitet, die ins Auge stechen und hoffentlich auch schmecken.“

Auf die Frage nach tschechischen Spezialitäten nannte Kuder, wie könnte es auch anders sein, folgendes Gericht:

„Zum Beispiel haben wir das Grillbeef-Filets mit Karlsbader Knödeln – also ´svíčková´. Wir machen es vom Rinderfilet und es wird nicht geschmort, sondern gegrillt. Wir haben auch einige Desserts, die vielleicht tschechisch-böhmisch sind wie Apfelstrudel oder Marzipan-Knödel - ´knedlíky´.“