Ihr Sommer mit Radio Prag, Fußball, Schnorcheln und Heidelbeerernte

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Diesmal im Hörerforum: Wem haben die Tschechen bei der Fußball-WM die Daumen gedrückt? Und warum sind in der neuen Regierung keine Frauen vertreten? Außerdem: Urlaubspost aus der ganzen Welt.

Ahoj und herzlich Willkommen zum Hörerforum! Zu Beginn: Vielen herzlichen Dank für Ihre wieder einmal zahlreichen Briefe, Postkarten und Emails! Wie immer waren auch viele Empfangsberichte darunter. Diesmal kamen zum Beispiel Berichte von Peter Vaegler aus Stralsund, Chris Edler aus Rostock, Holger Wagenführ aus Berlin, Bernd Riga aus Saarbrücken und aus dem Fernen Osten von Osamu Aikawa aus Tokio.

Mehrere Tausend Kilometer weiter südlich hörte uns auch Peter Erich Boeck. Er kommt eigentlich aus Offenbach. Radio Prag hat er aber diesmal in Mataram auf der indonesischen Insel Lombok eingeschaltet. Sein Programm dort war gut gefüllt.

Insel Lombok mit dem Gunung Rinjani Vulkan  (Foto: www.wikimedia.org)
„Ich habe so häufig wie möglich im Korallenriff vor Tanjung geschnorchelt, bin im Vorgebirge des Gunung Rinjani Vulkans gewandert und habe etliche Wasserfälle besucht. Leider hatte ich kaum Zeit lange vor dem Empfänger zu hocken.“

Umso mehr freut es uns, dass Sie sich die Zeit genommen haben, unsere Sendungen zu verfolgen, Herr Boeck. Und was uns ebenso freut: Die Empfangsbedingungen auf der Frequenz 11.700 Kilohertz waren in Indonesien gut. Ähnliches berichtet auch Horst Cersovsky aus Sangerhausen aus einer ganz anderen Ecke der Welt. Wie schon im vergangenen Jahr bekamen wir von ihm Post aus Nordirland:

Giant’s Causeway  (Foto: www.wikimedia.org)
„Von der Küste am Giant’s Causeway sende ich Ihnen herzliche Urlaubsgrüße. Der Weltempfänger im Reisegepäck ermöglicht es auch im Urlaub die deutschen Sendungen aus Prag zu verfolgen. Der Empfang ist gut und ich habe gerade das Programm zum Feiertag mit Interesse gehört. Unterwegs weiß ich es immer besonders zu schätzen, dass es die Ausstrahlungen auf der Kurzwelle weiterhin gibt.“

Unser Stammhörer Gérard Koopal schrieb uns aus Almere in den Niederlanden – aber nicht aus dem Urlaub. Herr Koopal wohnt dort.

„Ich muss mich mal entschuldigen, dass ich Ihnen so selten schreibe, aber ich höre Radio Prag regelmäßig. Die Empfangsqualität ist hier optimal sogar auf einem tragbaren Empfänger. Ich hoffe, dass ich Ihnen mit meinem Empfangsbericht eine Freude machen konnte! Eure Station ist es Wert gehört zu werden!“

Natürlich haben wir dafür Verständnis, dass sie uns nicht jede Woche schreiben können, Herr Koopal, besonders wenn wir dann solch nette Post von Ihnen bekommen. Die Hauptsache ist, dass Sie regelmäßig einschalten. Das tut auch Engelbert Borkner aus Hildesheim, obwohl auch seine Zeit kostbar ist. Das geht zumindest aus seinen Zeilen hervor:

Lüneburger Heide  (Foto: www.wikimedia.org)
„Kaum sind wir seit einigen Tagen wieder zu Hause, geht es schon wieder auf Reisen. Aber nicht in den Urlaub, sondern dieses Mal zur Verwandtschaft in die Lüneburger Heide. Inzwischen hat dort die Ernte der Kulturheidelbeeren begonnen und da wird jede helfende Hand benötigt. Wir beteiligen uns zwar nicht direkt an den Erntearbeiten, aber es gibt noch genug Anderes zu tun. Ich werde mich in der Hauptsache um den Hofladen kümmern. Dort herrscht zwar kein Hochbetrieb, aber es läppert sich alles so dahin. Nur am Wochenende kann es etwas hektischer werden. Ansonsten erledige ich Dinge, die nicht so wichtig sind, aber die erledigt werden müssen, um anderen den Rücken frei zu halten.“

Radio Prag wünscht frohes Schaffen! Hoffentlich finden Sie zwischendurch trotzdem die Zeit unsere Sendungen zu hören!


Weltmeister von 2006 Italien ist aus dem Turnier in Südafrika bald geworfen  (Foto: www.wikimedia.org)
Wenig Zeit vor dem Radio hat in den letzten Wochen Fritz Andorf aus Meckenheim verbracht. Mit gutem Grund. Schließlich fand in Südafrika die Fußball-Weltmeisterschaft statt. Dazu fielen ihm einige Fragen an uns ein:

„War denn auch in Tschechien die Fußballbegeisterung zu spüren, obwohl das Land nicht an der WM teilgenommen hat? Wurden die Spiele in Gemeinschaft angesehen, also beim so genannten ‚Public Viewing’? Und zu welcher Mannschaft haben die Tschechen besonders gehalten? Sicher zum Nachbarn Slowakei, oder?“

Sie haben es erfasst, Herr Andorf. In der Tat haben wohl die meisten Tschechen dem slowakischen Team die Daumen gedrückt. Das hat ja sensationell den Weltmeister von 2006 Italien aus dem Turnier geworfen. Darüber haben sich viele Tschechen gefreut, aber ganz besonders natürlich die vielen Slowaken, die hierzulande leben. Es gab sogar ein paar – wenn auch sehr kleine - Autokorsos, die den slowakischen Erfolg in Prag gefeiert haben. Ein wenig WM-Stimmung kam also auf, obwohl dann ja für die Slowaken bereits im Achtelfinale Schluss war. WM-Stimmung herrschte aber auch beim Public Viewing in den Prager Biergärten, nicht zuletzt wegen der zahlreichen Ausländer in Prag, ob das nun Touristen waren oder solche, die hier leben. Besonders beliebt war bei ihnen der Biergarten im Rieger-Park unweit des Rundfunks, wo man übrigens regelmäßig auch die Mitarbeiter der verschiedenen Redaktionen von Radio Prag antreffen konnte. Aber nun ist die Fußball-Weltmeisterschaft ja vorbei und es bleibt wieder mehr Zeit für andere Freizeitaktivitäten, zum Beispiel für das Radiohören, wie dann auch Herr Andorf in seiner Email konstatierte. Er schickte sogleich eine Anmerkung zu unseren Programminhalten hinterher:

Tschechien hat eine neue Regierung  (Foto: www.vlada.cz)
„Politisch ist nun endlich nach einem Jahr die Instabilität beendet. Tschechien hat eine neue Regierung. Man fragt sich unwillkürlich, ob die überhaupt gebraucht wird, wenn es ein volles Jahr auch ohne gegangen ist. Was mich wundert ist, dass der neuen Regierung nur Männer angehören und keine einzige Frau. Offenbar ist man in Ihrem Land noch nicht so weit.“

In den Augen vieler Tschechen hat die Übergangsregierung von Jan Fischer in der Tat gute Arbeit geleistet. Und diese Arbeit war alles andere als leicht. Schließlich kam Fischers Kabinett mitten während der tschechischen EU-Ratspräsidentschaft im ersten Halbjahr 2009 ins Amt. Ein großes Manko aber hatte die Übergangsregierung: Sie war nicht gewählt und hatte daher kein ausreichendes Mandat, um wichtige, tiefgreifende Entscheidungen zu treffen. Vielleicht war aber auch gerade das der Grund für die hohen Beliebtheitswerte der Übergangsregierung. Nichtsdestotrotz ist dieses fast schon zum Dauerzustand gewordene Provisorium endlich beendet. Die aus den Wahlen hervorgegangene Mitte-Rechts-Koalition verfügt über eine stabile Mehrheit im Parlament. Man wird sehen, was sie daraus macht. Dass im Regierungskabinett keine einzige Frau vertreten ist, ist sicher bedauerlich. Dies habe sich eben so ergeben, war dazu von einzelnen Ministern zu hören. Immerhin aber sind Frauen in den Spitzenpositionen im Abgeordnetenhaus überdurchschnittlich gut vertreten. Die Aussage, dass man in Tschechien „noch nicht so weit“ sei, klingt da wohl etwas zu hart.


Und so hart es auch klingt: Wir sind schon wieder fast am Ende unseres Hörerforums angelangt. Über ihre Briefe, Postkarten, Emails und Empfangsberichte freuen wir uns auch weiterhin. Schicken können Sie alles an die bekannten Adressen, also per Post an Radio Prag – Deutschsprachige Redaktion, Vinohradská 12, 120 99 Praha 2, Tschechische Republik, oder auf elektronischem Weg an [email protected]. Bleibt mir noch, mich von Ihnen zu verabschieden, bis zum Hörerforum in zwei Wochen. Machen Sie es gut! Das vorletzte Wort hat aber nun Hans Jürgen Tausend aus München, der uns mit dieser Email eine große Freude gemacht hat:

„Wissen Sie, was ich an Ihren Sendungen so schätze? Dass Sie den Spruch ‚In der Kürze liegt die Würze’ so beherzigen! Viele kompetente Informationen über ‚Ihr’ Land in kurzer Zeit. Und dazu Ihre ausgezeichnete Internetseite, die das Ganze ideal ergänzt. Ich kann nur hoffen, dass Sie uns noch lange in gewohnter Manier erhalten bleiben.“

Sie werden ahnen, warum ich das letzte Wort haben muss. Denn die Antwort kann nur lauten: Dankeschön für dieses tolle Lob!