Aus dem Briefkasten im Oktober

Illustrationsfoto: Serhat Beyazkaya, Unsplash / CC0
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 Die Einschränkungen bei den Reisen nach Tschechien, das neue Denkmal der Habsburger Herrscherin Maria Theresia in Prag und viel Weiteres mehr.

Foto: Uwe Brodrecht,  Flickr,  CC BY-SA 2.0

Auch heute bieten wir Ihnen eine interessante Auswahl aus unserer Hörer- und Leserpost. Zunächst aber unsere neue Quiz-Frage:

In diesem Jahr wird hierzulande an eine Schlacht erinnert, die für mehrere Jahrhunderte die Entwicklung der böhmischen Länder beeinflusst hat. Wo stießen vor 400 Jahren (also am 8. November 1620) die Truppen der böhmischen Stände und des katholischen Heeres aufeinander?

Schicken Sie uns den Namen des Ortes an [email protected]. Auf unsere Frage im Oktober haben wir unter anderem von Günter Rupprecht aus Deutschland eine richtige Antwort bekommen. Und zwar: Die höchste Auszeichnung, die der tschechische Staatspräsident verleihen kann, ist der Orden des Weißen Löwen.

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Und nun zu Ihren Briefen und Zuschriften, zu Ihren Fragen und Kommentaren, liebe Hörerinnen und Hörer sowie liebe Leserinnen und Leser der Webseiten von Radio Prag International.

Illustrationsfoto: Wolfgang,  Flickr,  CC BY-NC-ND 2.0

Harald Ihle hat sich nach seinem Besuch in Tschechien Ende Oktober mit einer Frage an uns gewandt:

„Eben rief ich die Deutsche Bundespolizei an, die für die Grenze in Westböhmen zuständig ist. Eine Polizistin sagte, dass die Tschechen seit vergangenem Montag die Grenze für deutsche Bürger geschlossen seien und ich von Glück sprechen könne, dass mich die tschechische Polizei nicht zurückgeschickt habe und ich keine hohe Strafe zahlen müsste. Am Montag war ich nämlich in Cheb einkaufen. Stimmt das, ist die Grenze wirklich geschlossen? Oder war das von der Polizistin der Deutschen Bundespolizei eine Falschinformation? Es würde mich freuen, wenn ich von Ihnen eine fachlich richtige Antwort erhalten könnte.“

Die Grenze ist nicht komplett geschlossen, aber: Seit dem 22. Oktober ist die Bewegungsfreiheit in Tschechien eingeschränkt. Das betrifft nicht nur die Menschen hierzulande, sondern auch die einreisenden Personen. Nur noch Reisen aus triftigen Gründen dürfen nach Tschechien erfolgen. Weiterhin erlaubt sind daher Geschäfts- und Dienstreisen, Familienbesuche, Reisen aus medizinischen Gründen, zur Wahrnehmung von Behördenterminen und zur Teilnahme an Hochzeiten und Bestattungen. Touristische Reisen sind nicht mehr möglich. Eine Ausnahme gilt für den kleinen Grenzverkehr zwischen Tschechien und Sachsen – dort sind Reisen mit einem Aufenthalt von bis zu 24 Stunden in beide Richtungen weiterhin erlaubt, auch etwa zum Einkaufen.

Foto: ČTK / Jaroslav Svoboda

Ute Michel ist Deutsche, lebt aber in Tschechien, konkret in Nordböhmen. Auch sie hat uns eine Frage gestellt:

„Mit der Verschlechterung der allgemeinen Corona-Zahlen ist es eventuell sinnvoll, auch für jeden Kreis oder jede Stadt eine Übersicht mit den aktuellen Corona-Zahlen zu veröffentlichen, ähnlich wie dies das Robert-Koch-Institut in Deutschland tut. So können sich die Menschen selbst über die Zahlen in ihrer nächsten Umgebung informieren. Gibt es eine solche Übersicht auch für Tschechien? Ich muss in regelmäßigen Abständen meine sehr alten Eltern in Deutschland pflegen und bin mir daher unsicher, wie sich die Fallzahlen in Tschechien entwickeln.“

Corona-Karten vom Nachrichtenserver www.seznam.cz

Eine solche Übersicht wird regelmäßig unter anderem vom Nachrichtenserver www.seznam.cz veröffentlicht. Dort ist eine interaktive Karte der Tschechischen Republik abgebildet, auf der man sich über den aktuellen Stand informieren kann. Man klickt die gewünschte Stadt oder Gemeinde an und bekommt die jüngsten Infektionszahlen. Oder man kann dort die gewünschte Gemeinde in ein Suchfeld eintragen und erhält dieselben Daten.

Roland Opitz hat in seiner E-Mail auf die angespannte Corona-Lage in Tschechien reagiert. Er hat allerdings keine Frage dazu, sondern schreibt einen Kommentar:

„Ich verfolge seit Monaten die Entwicklung in Ihrem Lande. Ich habe dort viele Bekannte. Es wundert mich gar nicht. Die Regierung hat einfach versagt, der Bevölkerung die Situation richtig zu erklären und sie vorzubereiten. Das ist einfach unverantwortlich auf der gesamten Ebene.“

Foto: ČTK / David Taneček

In der vergangenen Woche hat Bayern die Corona-Testpflicht für Berufspendler aus Risikogebieten eingeführt. Die betrifft auch mehrere Tausende Tschechen. Bereits vor der Einführung dieser Pflicht haben wir berichtet, dass am Grenzübergang Bayerisch Eisenstein im Landkreis Regen kostenlose Corona-Tests für Pendler aus Tschechien durchgeführt wurden. Karl Reitmeier hat diese Meldung ergänzt:

„Ich möchte Sie informieren, dass auch der Landkreis Cham kostenlose Corona-Tests für die tschechischen Pendler anbietet. Cham war sogar der erste Landkreis, der das gemacht hat. Getestet wird auf dem Volksfestplatz in Cham, und ab Montag gibt es eine zweite Test-Stelle.“

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Das waren die Zuschriften zum Thema Corona. Und nun zu den weiteren Angelegenheiten, die Sie in den vergangenen Wochen interessiert haben.

Foto: Klára Stejskalová

Klaus-Thomas Friedrich merkt in seiner E-Mail an:

„Die Landeswährung in Tschechien ist die tschechische Krone. Dennoch verwenden Sie in Ihren Beiträgen immer wieder den Euro. Warum?“

Wir verwenden sowohl Kronen als auch die Umrechnung in Euro. Nicht jeder unserer Hörer und Leser im Ausland kennt den Wert der tschechischen Krone und kann sich direkt vorstellen, wie hoch die Verdienste und Preise hierzulande liegen. Die reine Aussage, dass etwas vielleicht 1000 Kronen oder eine Million Kronen kostet, hat für sie dann keinen Sinn. Wir rechnen also auch in Euro um, damit sich unsere Hörer und Leser besser orientieren können.

Maria-Theresia-Denkmal in Prag  (Foto: ZSsen,  Wikimedia Commons,  CC BY-SA 4.0)

Allerdings kommt es bei der Umrechnung von Kronen in Euro manchmal zu einem Fehler. Wie etwa in unserer Meldung über das neue Maria-Theresia-Denkmal in Prag. Wir bedanken uns bei allen Lesern, die auf diesen Fehler hingewiesen haben. Das Thema hat aber auch ansonsten bei Ihnen Interesse geweckt. Volker Hollmann schreibt uns dazu:

„Als regelmäßiger Nutzer Ihrer Internetseite habe ich mit Interesse den Beitrag über das neue Maria-Theresia-Denkmal gelesen. Als häufiger Besucher der Tschechischen Republik möchte ich mich für die hohe Qualität Ihrer Artikel im Allgemeinen und insbesondere für die sehr interessanten und ausgewogenen Beiträge zu diversen historischen Themen bedanken. Können Sie mir bitte mitteilen, wo sich das Denkmal befindet?“

Die Statue steht an der Kreuzung, die sich Prašný most, also Pulverbrücke nennt. Dort, hinter der Prager Burg und den barocken Stadtmauern, wurde vor kurzem ein neuer Park angelegt und in diesem steht das Denkmal. Am besten erreicht man den kleinen Park, wenn man an der Haltestelle „Prager Burg“ (Pražský hrad) aus der Straßenbahn aussteigt und zu Fuß rund100 bis 200 Meter in Richtung Norden durch die Straße U Prašného mostu geht.

Karl-Lueger-Ring  (heute Universitäts-Ring) in Wien  (Foto: Adam Carr,  Wikimedia Commons,  CC BY-SA 3.0)

Zum Denkmal für die Habsburger Herrscherin ist aber auch auf unserer Facebook-Seite eine Debatte entfacht. Richard Pinard schreibt:

„Insgesamt finde ich das eine nette Idee, die gemeinsame Geschichte zu feiern. Gleichzeitig wirkt es seltsam, dass in Wien der Karl-Lueger-Ring wegen Luegers Antisemitismus umbenannt wurde, während diese Dame, die die böhmischen Juden 1745 aus Prag und dem Kronland verbannte, nun ein Denkmal bekommt.“

Und Ralf Urbanczyk merkt dazu an:

„Ich denke, solch ein schönes Denkmal hat Maria Theresia in Tschechien nicht verdient. Es verklärt die Geschichte.“

Sabine Lueckerath aus Velbert gibt uns einen Tipp für unsere Sendungen:

Illustrationsfoto:  Andrzej MadPole Szymański,  Flickr,  CC BY-NC-ND 2.0

„Dobrý den, ich komme aus Deutschland. Mein Mann ist gebürtiger Prager, und so habe ich Tschechien lieben gelernt. Wir leben in Deutschland, reisen aber oft nach Tschechien. Mein Mann ist Anfang 2018 verstorben. Ich liebe die tschechische Sprache, besitze auch einige Kenntnisse. Aber eine flüssige Unterhaltung ist mir noch nicht möglich. Wäre es möglich, dass Sie einmal das Thema ‚Tschechisch für Ausländer‘ näher beleuchten können? Es gibt sehr viele Angebote in Tschechien, wenig in der Bunderepublik beziehungsweise in Nordrhein-Westfalen, manches im Internet. Die meisten sind für junge Leute zugeschnitten. Gibt es auch Kurse für Senioren, die noch fit sind? Kurse, die auch für Rentner bezahlbar sind? Ich habe aber auch keinen Überblick, welche gut und welche nicht so gut sind.“

Vielen Dank für den Tipp, Frau Lueckerath. Im Moment sind alle Sprachschulen hierzulande leider coronabedingt geschlossen. Das Thema ist aber sehr interessant, und wir werden es gerne einmal einplanen.

Quelle: Štěpánka Budková

Und auf die tschechische Sprache bezieht sich auch die folgende Frage von Mike Voinier:

„Ich hatte per RSS Feed die Rubrik ‚Tschechisch gesagt‘ abonniert. Seit dem 9. Mai dieses Jahres erhalte ich keine neuen Folgen mehr. Auf dem Webauftritt finde ich auch keine neuen Folgen mehr. Wurde die Rubrik eingestellt, oder wird pausiert?“

Es wird tatsächlich pausiert. Wir haben bereits im September geplant, die Reihe wiederaufzunehmen, und haben das im Hörerforum sogar schon angekündigt. Doch wegen des Personalmangels in der Redaktion und weil wir wegen der Corona-Pandemie teils im Homeoffice arbeiten, mussten wir den Neustart noch ein bisschen verschieben. Wir hoffen aber, schon bald die Sendereihe „Tschechisch gesagt“ wieder aufnehmen zu können.

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Und das war’s für heute. Schreiben Sie uns bitte weiter an die Adresse: Radio Prag International – Deutschsprachige Redaktion, Vinohradská 12, 120 99 Prag 2, Tschechische Republik oder per E-Mail an: [email protected].