Informationen aus Brüssel
In Brüssel nichts Neues. Zumindest zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses bei Radio Prag. Mit einer kurzen Zusammenfassung der Gipfelverhandlungen ist Jitka Mladkova ins Studio gekommen:
"Seit Donnerstag streiten die EU-Staats- und Regierungschefs über die Nachfolge von EU-Kommissionspräsident Romano Prodi. Noch am frühen Freitagnachmittag war kein Kandidat bekannt. Der Streit drängte eigentlich vorerst die entscheidende Debatte um die künftige Verfassung der Europäischen Union in den Hintergrund. Dabei wollte die Gipfelrunde das EU-Grundgesetz bis Freitag verabschieden. Zur Stunde wird immer noch verhandelt und es ist schwer zu sagen, ob sich schon eine Einigung abzeichnet."
Gibt es zumindest irgendwelche neuen positiven Signale für einen Kompromiss?
"Auch die bleiben vorläufig aus. Die Wirtschaftszeitung Hospodarske noviny zitiert heute Premier Vladimir Spidla: "Kein Land legt hier Ultimaten vor. Es gibt hier großen Willen zu einer Einigung zu gelangen." Dieses bereits am Donnerstag aufgezeichnete - sagen wir - Signal gilt, denke ich, immer noch auch bei den heutigen Verhandlungen. Fraglich ist, ob der vorhandene gute Wille für einen Kompromiss ausreichen wird. Und dies nicht nur in Frage des Nachfolgers von Romano Prodi. Eine Entscheidung muss auch in Frage der europäischen Verfassung gefällt werden. Hierzu äußerte sich an diesem Freitag Außenminister Cyril Svoboda gegenüber dem Tschechischen Rundfunk":
"Dieses Thema - so Svoboda - wird hier im Prinzip mit jedem neuen Redebeitrag diskutiert. Wichtig ist aber, eine Einigung zu erreichen. Ein Kompromiss gilt als gemeinsames Versprechen und gemeinsame Verpflichtung. Und dies ist wiederum keine Schande. Den Luxus eines doppelten Nichtübereinkommens können wir uns nicht leisten."
Soweit über das Geschehen in Brüssel, das sich ganz bestimmt noch eine weitere Entwicklung erfahren wird. Für die Informationen bedanke ich mich bei Jitka Mladkova.