Initiative Mittel- und Osteuropa fördert grenzüberschreitende Netzwerke

Foto: Europäische Kommission

Von Donnerstag bis Sonntag vergangener Woche trafen sich Vertreter verschiedener europäischer Vereine im Gebäude der Robert-Bosch-Stiftung in Berlin. Das Ziel des Treffens entsprach im Wesentlichen dem Ziel, das jeder dieser Vereine auch für sich selbst in Anspruch nimmt: Nämlich die Vertiefung der Zusammenarbeit im Geiste der Völkerverständigung in Mittel- und Osteuropa. Mehr von Gerald Schubert:

Foto: Europäische Kommission
Das zusammenwachsende Europa soll kein Europa der Bürokraten sein, und auch kein Europa der Konzerne. Als wohlklingende Parole ist dieser Satz nur allzu gut bekannt. Wie aber sieht es mit seiner praktischen Umsetzung aus? Diese Frage haben sich auch die Mitarbeiter der deutschen Robert-Bosch-Stiftung gestellt, die seit 1964 mit bisher etwa 630 Millionen Euro verschiedenste Aktivitäten im Dienste der Völkerverständigung fördert. Und so entstand im Januar dieses Jahres die "Initiative Mittel- und Osteuropa", die sich der Vernetzung und Professionalisierung bereits bestehender Strukturen verschrieben hat.

Vereine und Bürgerinitiativen aus Tschechien, Polen, Weißrussland und Deutschland sind bis heute in dem Netzwerk vertreten. Die Robert-Bosch-Stiftung hat Mitglieder aus all diesen Organisationen vergangene Woche für vier Tage nach Berlin eingeladen. Darunter auch Radek Motzke vom Deutsch-tschechischen Café, einem regelmäßigen zweisprachigen Stammtisch in Prag, der auch gemeinsame kulturelle Aktivitäten seiner Mitglieder fördert. Was ist all den Initiativen gemeinsam, die sich nun in Berlin zusammengefunden haben? Radek Motzke:

"Meistens sind das studentische Initiativen, die sich zu gesellschaftspolitischen Themen äußern, kulturelle und politische Veranstaltungen organisieren, sich um ausländische Studenten kümmern oder selber Stipendien verteilen."

Und welche Zielsetzung haben nun Treffen wie jenes in Berlin, das vorige Woche über die Bühne ging?

"Es geht darum, zuerst den Kontakt herzustellen, und dann Ideen auszutauschen. Die Initiativen präsentieren einander WAS sie machen - und sie tauschen Ideen darüber aus, WIE man das am besten machen kann."

Die Frage, "wie man das am besten machen kann", also wie man die Arbeit in den Vereinen und Initiativen optimieren kann, die hat - so Motzke - viele Komponenten: Kommunikation innerhalb des Vereines gehört dazu; Kommunikation nach außen - sprich eine entsprechende Öffentlichkeitsarbeit - ebenso. Und nicht zuletzt braucht man Geld. Daher berieten sich die Teilnehmer am Berliner Treffen auch in der Problematik des Fundraising, sprich des Auftreibens finanzieller Mittel. Radek Motzke vom Deutsch-tschechischen Café:

"Eine Fundraising-Kampagne ist eine komplizierte Sache, man braucht viele Erfahrungen. Die Initiative Mittel- und Osteuropa hat diese Erfahrungen aus allen Initiativen gesammelt und gibt sie weiter."

Zum Thema Fundraising wird es im November übrigens eine spezielle Konferenz der "Initiative Mittel- und Osteuropa" geben. Und da der Tagungsort dann nicht Berlin, sondern Prag ist, wird sich das Deutsch-tschechische Café an der Vorbereitung natürlich aktiv beteiligen.

Links:

Robert Bosch Stiftung: http://www.bosch-stiftung.de



Initiative Mittel- und Osteuropa: http://www.initiative-moe.de/moe.html



Deutsch-tschechisches Café: http://www.volny.cz/dtcafe