Internationaler Ölpreis lässt in Tschechien den Benzinverbrauch stagnieren
Der Sommer und die Urlaubszeit sind für die Verkäufer von Benzin und Diesel in der Regel eine Periode des garantierten Gewinns. Doch der diesjährige Sommer bildete hierzulande eine Ausnahme - nach fünf Jahren stagnierte der Verkauf der Kraftstoffe an den tschechischen Tankstellen. Im August wurde an diesen im Durchschnitt lediglich ein realer Gewinn von 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnet. Aufgrund dieses schwachen Zuwachses konnten nicht einmal die erhöhten Personalkosten gedeckt werden.
Der Sommer und die Urlaubszeit sind für die Verkäufer von Benzin und Diesel in der Regel eine Periode des garantierten Gewinns. Doch der diesjährige Sommer bildete hierzulande eine Ausnahme - nach fünf Jahren stagnierte der Verkauf der Kraftstoffe an den tschechischen Tankstellen. Im August wurde an diesen im Durchschnitt lediglich ein realer Gewinn von 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnet. Aufgrund dieses schwachen Zuwachses konnten nicht einmal die erhöhten Personalkosten gedeckt werden. Dabei sind die Einkünfte der tschechischen Haushalte gegenüber dem Vorjahr wieder um einiges gestiegen, und auch die Preise für Benzin und Diesel hatten im Sommer trotz des nach oben schnellenden Ölpreises keine sprunghaften Zuwächse zu verzeichnen. Experten zufolge sei die Befürchtung vor einem davon galoppierenden Ölpreis auf dem Weltmarkt dennoch der Grund für das zurückhaltende Betanken der Fahrzeuge durch ihre Halter bzw. Nutzer. Im Vergleich zum August 2003 war zum Beispiel der bleifreie Kraftstoff Super - in Tschechien als Natural 95 im Angebot - um über drei Kronen teurer. Er war von knapp 24 Kronen im Vorjahr auf bereits über 27 Kronen geklettert. Und inzwischen zeigt sich, dass die Skepsis der Verbraucher durchaus ihre Berechtigung hatte. In dieser Woche nämlich waren die Benzinpreise um durchschnittlich 60 Heller teurer als noch im September, und der Dieselpreis sogar um rund 90 Heller. Wohin diese Entwicklung noch führen soll, kann zurzeit niemand sagen. Ökonom David Marek von der Gesellschaft Patria Finance Online bleibt daher auch nichts anderes übrig, als Durchhalteparolen auszugeben:
"Gegenwärtig haftet dem Ölpreis eine sehr starke Komponente an - die Spekulation, d. h. unzählige Leute spekulieren am Markt mit noch höheren Preisen. In dem Augenblick aber, wo sich die Situation ins Gegenteil verkehrt, kann der Ölpreis auch ganz rasch wieder nach unten gehen. Aber wann wir an diesem Punkt angelangt sind, das lässt sich derzeit noch nicht abschätzen."Zum vordem letzten Male haben die Tschechen vor fünf Jahren ihren Spritverbrauch drastisch eingeschränkt. Der Grund dafür waren die rapiden Preiserhöhungen bei den Kraftstoffen im Sommer 1999 - im Juli um sieben und im August um weitere vier Prozent. Sollte sich in diesem Herbst in Tschechien eine ähnliche Entwicklung abzeichnen, dann steht für die Tankwarte zu befürchten, dass selbst das sonst so lukrative Weihnachtsgeschäft diesmal keine allzu großen Gewinnzuwächse bringen wird.