Internetwirtschaft legt kräftig zu
Die Internetwirtschaft in Tschechien legt zu. Im Jahr 2015 ist ihr Umsatz auf 188 Milliarden Kronen (knapp 7 Milliarden Euro) gestiegen. Das sind 15 Prozent mehr als im Jahr 2011. Dies teilte der Verband für Internetentwicklung (SPIR) am Donnerstag mit.
Die Internetwirtschaft beteiligt sich im vorvergangenen Jahr mit 4,1 Prozent am Bruttoinlandsprodukt. Den größten Anteil daran hat der Sektor der Informations- und Kommunikationstechnologien. Die eingetriebenen Mehrwertsteuern aus diesem Bereich betrugen 175,3 Milliarden Kronen (6,5 Milliarden Euro). Der Internethandel trug mit 11 Milliarden Kronen (407 Millionen Euro) und der Informations- und Medienbereich mit 1,75 Milliarden Kronen (65 Millionen Euro) bei. Der Internethandel verzeichnete auch den größten Anstieg der Erträge, und zwar um 84 Prozent. Die E-Werbung erhöhte sich um 68 Prozent.„Aus unserer Studie lässt sich eindeutig schlussfolgern: Die Internetwirtschaft ist ein wichtiger Teil der Nationalwirtschaft, und die gesunde Entwicklung des Digitalbereichs ist eine Voraussetzung für die Wettbewerbsfähigkeit der Tschechischen Republik. Ich hoffe, die festgestellten Fakten tragen dazu bei, dass die E-Wirtschaft in die politischen Prioritäten mit einbezogen wird“, teilte der Vorsitzende des Verbands für Internetentwicklung, Ján Simkanič, mit. Ihm zufolge besteht in diesem Bereich ein Nachholbedarf seitens der Staatsverwaltung. Simkanič kritisierte die andauernden negativen Regulierungseingriffe seitens des Staates. Tschechien belegte 2015 den dritten Platz in der EU hinsichtlich des Anteils von Betrieben, die für ihr Geschäft das Internet nutzen. 56 Prozent Firmen hierzulande sind in den Social Media tätig, der EU-Durchschnitt liegt bei 40 Prozent. Tschechische Firmen haben 30 Prozent ihrer Erträge per Internet realisiert, das ist das Doppelte des mittleren Werts in der Union. 98 Prozent Firmen haben hierzulande einen Internet-Zugang, also drei Prozent mehr als im europäischen Durchschnitt. In der IT-Branche waren in Tschechien im vorletzten Jahr insgesamt 140.418 Menschen beschäftigt, das entspricht 2,9 Prozent aller Arbeitnehmer hierzulande.