Gegen Falschmeldungen und Propaganda: Hol-dir-deine.Info
Falschmeldungen und wahre Nachrichten voneinander zu unterscheiden, ist schwierig und bereitet vielen Lesern und Internet-Nutzern erhebliche Probleme. Das Projekt Zvolsi.info, also auf Deutsch Hol-dir-deine.Info, will bei der kritischen Auswertung von Informationen helfen.
„Alarmierend finden wir die Information, dass 40 Prozent der jungen Menschen nicht imstande sind, eine Fehlinformationen von einer normalen Nachricht zu unterscheiden.“
An tschechischen Schulen werde nur wenig über den Umgang mit Medien und über die Auswertung von Informationen vermittelt, sagt Chlupáček. Die Gruppe hat daher bei einem Seminar über Propaganda die Webseite Zvolsi.info ins Leben gerufen, auf Deutsch lässt sich dies am besten mit Hol-dir-deine.Info übersetzen. Außerdem sind Vorträge vor allem für Mittelschüler geplant:
„Wir wollen nicht sagen: Ihr sollt dies glauben und dies nicht. Sondern wir bieten eine Anweisung, wie man mit Informationen umgeht.“
Den eigenen Worten nach wollen sie „Nahrungsberater im Supermarkt namens Internet“ sein. Auf ihrer Webseite bietet die Gruppe einen Internet-Führer „Per Surfen ins Netz“. Dort wird erklärt, wie man eine gute Nachricht erkennt – zum Bespiel daran, dass für sie eine Quelle genannt wird.
„Fehlende Quellenangaben, Beschuldigungen, das Erfinden von Fakten, die Manipulation von Bildern und das Spiel mit Angst und Emotionen – das haben alle problematischen oder propagandistischen Beiträge gemein. Wir wollen diese entschlüsseln, vorstellen und an Beispielen zeigen.“Im Internet würde täglich jede Menge an Informationen und Kommentaren angehäuft. Die Wahrheit in dem Datenwust zu finden, sei schwierig. Eben dies nütze Propaganda aus, sagt der Student:
„Das Ziel von Falschmeldungs-Servern ist nicht, einen von seiner Wahrheit zu überzeugen. Das Ziel ist viel mehr, den öffentlichen Raum mit Informationen zu überlasten, die den überprüften Informationen widersprechen. Der Leser soll sich in einem Maße verwirrt fühlen, dass er keine Lust mehr hat, sich mit bestimmten Themen zu beschäftigen.“
Und das gebe dann Politikern gewissermaßen einen freien Raum für ihr Handeln, warnt Chlupáček.