Investorenforum: Handel mit China wächst schnell
Noch bis Mittwoch tagen chinesische Politiker und Unternehmer in Prag zusammen mit ihren Partnern aus Mittel- und Osteuropa. Dieses sogenannte Chinesische Investitionsforum soll dazu dienen, die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit dem fernöstlichen Staat weiter zu intensivieren. Dabei tragen bereits jetzt die Bemühungen der tschechischen Regierung um den Handel mit China erste Früchte.
Diese Kooperation und die seit September bestehende Direktverbindung Prag-Peking versinnbildlichen die Entwicklung der Handelsbeziehungen. Denn die neuesten Zahlen für dieses Jahr zeigen einen Anstieg des tschechischen Exports nach China. Güter für 42 Milliarden Kronen (1,55 Milliarden Euro) wurden dorthin ausgeführt, das entspricht einem Plus von etwa 20 Prozent. Doch das enorme Ungleichgewicht in der Handelsbilanz bleibt. Aus China werden hierzulande jedes Jahr Waren im Wert von rund 400 Milliarden Kronen (14,8 Milliarden Euro) eingeführt, das ist fünf Mal mehr als aus Großbritannien.
Beidseitig ausbaufähig sind wiederum die Investitionen, dies zeigt eine neue Studie des Verbandes kleiner und mittlerer Unternehmen in Tschechien. Demnach liegt Tschechien im Ländervergleich bei den Investitionen in China nur auf Platz 36. Noch erstaunlicher sind aber vielleicht die Daten zu chinesischen Investitionen in Tschechien. Sie machen nur 0,36 Prozent der Gesamtinvestitionen aus. Selbst Ungarn, aber auch Polen können mehr aufweisen.Allerdings ist Sobotkas Vorstellung, dass Prag zum Tor wird für chinesische Banken nach Europa, wie er beim Investitionsforum erneut betonte. Bis Ende des Jahres eröffnet die Bank of China eine Filiale in der Stadt an der Moldau. Aber auch die China Development Bank, die China Construction Bank und die ICBC würden Ähnliches erwägen, so Sobotka. Ende des Monats fliegt der tschechische Premier nach China, dort soll ein Abkommen über strategische Partnerschaft unterzeichnet werden.