Janacek-Stiftung verlieh Preise des Komponistenwettbewerbs

Miroslav Srnka

Anlässlich des 150. Geburtstags des Komponisten Leos Janacek hat die Janacek-Stiftung einen internationalen Kompositionswettbewerb ausgeschrieben. Die Preise wurden in der vergangenen Woche im Rahmen des gerade laufenden Festivals "Janaceks Brunn" feierlich verliehen. Während die Jury keinen 1. Preis erteilte, wurden mit dem 2. Preis gleich zwei Musiker ausgezeichnet. Markéta Maurová hat einen von Ihnen, den jungen Komponisten aus Prag, Miroslav Srnka, ans Mikrophon gebeten.

Miroslav Srnka
Sie wurden im Wettbewerb preisgekrönt, der anlässlich des 150. Geburtstags von Leos Janacek ausgeschrieben wurde. Hat dieses Jubiläum, die Tatsache, dass es sich um einen Janacek-Wettbewerb handelt, für Sie beim Komponieren eine Rolle gespielt? Haben Sie bei Janacek Inspiration gefunden?

"Das ist eigentlich eine gute Frage. Es war in der Tat ein langer Kampf. Denn der Wettbewerb wurde so ausgeschrieben, dass man sich durch Janacek im weitesten Sinn irgendwie inspirieren lassen sollte. Und ich wollte das sehr lange irgendwie kompositorisch, strukturell einbeziehen und dann stellte ich fest, dass es eigentlich nicht geht. Dass diese beiden kompositorischen Sprachen nicht vereinbar sind. Und dann habe ich mich eigentlich nur thematisch, durch das Verhältnis von Janacek zu den zwei wichtigsten Frauen seines Lebens inspirieren lassen."

Können Sie ihr Werk, ihre Komposition charakterisieren?

"Kurz, laut, heftig, schnell."

Und was für eine Form ist das, für welche Instrumente?

"Es heißt ‚Orchesterszenen nach Janaceks Briefen an Kamila Stösslová und Zdenka Janackova', es handelt sich um ein zehnminütiges Orchesterwerk, also für großes Orchester."

Wie sieht die Teilnahme an einem solchen Wettbewerb aus? Schickt man Noten an die Kommission oder bereits eine Aufnahme?

"Nein, nein, die Noten. Heute ist es auch so möglich, dass man aus dem Notensatz, aus dem Computer eigentlich auch eine Midi-Aufnahme haben kann, aber da bin ich völlig dagegen. Das mache ich nicht mit, weil ich es irgendwie unmöglich finde, dass man da diese elektronischen Instrumente schickt und meint, dass dies die Komposition ist. Also ich habe nur die Papierpartitur geschickt."

Erhöht die Anerkennung in einem solchen Wettbewerb auch die Chance, dass das Werk aufgeführt wird?

"Also es ist noch nicht klar, aber einige der preisgekrönten Werke sollten im Herbst im Rahmen dieses Janacek-Jubiläums aufgeführt werden. Welche, das ist noch nicht ganz klar."