Junge Christdemokraten unterstützen weißrussische Opposition
Bei der Vorbereitung auf die Präsidentschaftswahlen Anfang nächsten Jahres kann die weißrussische Opposition gegen das autoritäre Regime von Präsident Alexander Lukaschenko mit Unterstützung aus Tschechien rechnen: Die Jungen Christdemokraten, Jugendorganisation der zweitgrößten Regierungspartei Tschechiens, der KDU-CSL, haben am Wochenende auf einer internationalen Konferenz in Brno/Brünn beschlossen, der weißrussischen Opposition Wahlkampfhilfe zu leisten.
Als er vor etwa drei Jahren zum ersten Mal Weißrussen über die Lage in ihrem Land berichten hörte, war er geschockt, erinnert sich David Cermak, Vorstandsvorsitzender der Jungen Christdemokraten. Daraus sei dann die Idee entstanden "den Weißrussen ein wenig zu helfen und die Möglichkeit zu geben, die demokratischen Institutionen und das Funktionieren der Demokratie bei uns kennen zu lernen."
Das Interesse seitens der weißrussischen Opposition sei groß gewesen, auch hochrangige Funktionäre hätten die jetzige Einladung nach Prag angenommen, so Cermak. Bereits im vergangenen Herbst hatten die Jungen Christdemokraten eine Petition gegen das weißrussische Regime gestartet, die an die 5000 Menschen unterzeichnet hatten. Die jetzige Konferenz in Brünn, an der rund 60 junge Menschen aus insgesamt sechs Ländern teilnahmen, verstand sich als nächster Schritt zur Unterstützung der weißrussischen Opposition, weitere sollen folgen. David Cermak:
"Was für die Weißrussen wichtig ist, wäre ihnen auch bei sich zu Hause zu helfen, d.h. wenn wir vielleicht ein paar Leute rüberschicken könnten, die dort Seminare organisieren....und auch die Unterstützung beim Studium, d.h. Stipendien für Weißrussen hier in Tschechien. Also eine ganz breite Palette, die von deren Seite benötigt wird und wir werden darauf hinarbeiten, soviel wie möglich zu helfen."Ein wichtiges Ziel der Jungen Christdemokraten Tschechiens ist dabei nicht nur die praktische Unterstützung Weißrusslands, sondern auch die Aufklärungsarbeit im eigenen Land, erklärt David Cermak:
"Die wichtigste Bemerkung dazu ist, dass man hier sehr wenig über die Situation in Weißrussland weiß und daher organisieren wir auch diese Veranstaltungen, damit nicht nur gegenüber den Belarussen etwas von unserer Seite passiert, sondern auch gegenüber der Gesellschaft in Tschechien, weil man hier doch sehr wenig darüber weiß, was in Weißrussland überhaupt vor sich geht."
Auch an finanzielle Unterstützung der weißrussischen Opposition aus einem speziellen Fonds des tschechischen Außenministeriums ist gedacht. Mit allen diesen Aktionen sehe man sich auf einer Linie mit der christdemokratischen Mutterpartei KDU-CSL und insbesondere mit Außenminister Cyril Svoboda, der in der Vergangenheit bereits klare Zeichen in der tschechischen Weißrusslandpolitik gesetzt habe, meint David Cermak:
"Z.B. hat Außenminister Cyril Svoboda Lukasenko beim letzten NATO-Gipfel in Prag kein Visum erteilt, und so weiter. Also, sowohl für uns als auch für unsere Mutterpartei ist die Situation in Weißrussland sehr wichtig und wir werden uns bemühen, hier zu helfen und dies ein bisschen zu verändern."