Klaus kritisiert in den USA Merkels „starken Tobak“
Seit drei Tagen hält sich der tschechische Präsident Václav Klaus zu einem Arbeitsbesuch in den USA auf. Klima, Kommunismus und Europa, das waren die Themenfelder, auf denen er sich bewegte. Offizieller Höhepunkt war ein Treffen mit Joe Biden, dem amerikanischen Vizepräsidenten.
„Den Kommunismus mit der Veränderung der globalen Temperaturen um ein Grad zu vergleichen, das ist wirklich ein etwas zu starker Tobak. Das kann man meiner Ansicht nach nicht einfach so stehen lassen.“
Der Klimawandel stelle weder gegenwärtig noch in Zukunft ein Problem dar. Und wo kein Problem sei, da bedürfe es keiner Lösung, so Klaus. Sein Buch sei bereits in zwölf Sprachen übersetzt, fügte der Präsident wie als Beweis für die Richtigkeit seiner Behauptung an.
Das andere Reizwort der Klausschen Agenda in den USA war Europa. Seine Tinte auf dem Lissabon-Vertrag war ja gerade erst getrocknet. Klaus unterstrich seine Haltung, die Europäische Union entwickle sich in einer Weise, welche die Freiheit gefährde. Klaus hatte sich vor Monaten schon nicht gescheut, die europäische Integration mit der früheren Sowjetunion zu vergleichen.
Nach einem Treffen mit Kongressabgeordneten äußerte sich der tschechische Präsident in einer Rede an der Georgetown-University auch zum Jubiläum „20 Jahre Fall des Kommunismus“. Die Freiheit habe immer noch nicht ganz gesiegt. Denn der Kommunismus sei nicht besiegt worden, sondern lediglich kollabiert, so Klaus. Er sei sich allerdings bewusst, dass diese Interpretation bei einigen auf wenig Gegenliebe stoße, fügte der Präsident an. Und hier schickte Klaus wohl seinem heimischen Widerpart Václav Havel einen bissigen Gruß über den Atlantik.
Offizieller Höhepunkt seines Arbeitsbesuches war jedoch das Treffen mit US-Vizepräsident Joe Biden. Klaus lobte gegenüber dem Tschechischen Rundfunk die außergewöhnlich freundschaftlichen Beziehungen und die Übereinstimmung beider Länder in vielen wichtigen Fragen. Auch die militärischen Pläne der USA in Mitteleuropa kamen zur Sprache. Hier hofft Klaus auf neue Initiativen, welche die Tschechische Republik einbinden.
„Ich denke, die amerikanische Seite weiß sehr gut, dass es auf diesem Gebiet weiter gehen muss, dass weitere konkrete Vorschläge nötig sind.“