Kollaps im Prager Stadtverkehr
Jeder hat ihn sicher schon mal erlebt: einen Straßenbahnunfall, bei dem das Gleis blockiert wird, so dass eine lange Schlange von Straßenbahnen entsteht und ein totaler Verkehrskollaps die Folge ist. Gleich zehn Zusammenstöße einer Straßenbahn mit anderen Verkehrsmitteln gab es am Donnerstag in Prag. Markéta Maurová berichtet.
Die statistischen Daten zeigen einen Paradox. Während die öffentlichen Verkehrsmittel im September und Oktober letzten Jahres im Durchschnitt einen Unfall auf 17 Tausend Kilometer hatten, gibt es in den selben Monaten dieses Jahres einen Unfall auf 19 Tausend Kilometer. Der Direktor der Prager Verkehrsbetriebe Petr Blazek erklärt dies folgendermaßen: "Unsere Fahrer müssen häufig unter gefährlichen Bedingungen fahren und wissen das auch. Desto mehr müssen sie sich konzentrieren, desto mehr müssen sie aufpassen. Das ist einer der Gründe, warum die Zahl der Unfälle gesunken ist."
Die Lage in Prag soll sich am kommenden Wochenende weiter verbessern. Am Samstag wird die U-Bahn-Station Florenc wieder in Betrieb genommen. Es ist dies die erste Station, die unter Wasser stand und nun wiederöffnet wird. Unmittelbar darauf sollen jene Fahrspuren auf der Prager Magistrale, die bisher nur für Ersatzbusse reserviert waren, wieder allen Autofahrern zur Verfügung gestellt werden. Die ganze Metro-Linie C soll Mitte November wieder funktionstüchtig sein, die Linie A kurz vor Weihnachten. Am längsten müssen die Benutzer der Linie B abwarten: diese wird erst im März kommenden Jahres ihren vollen Betrieb wieder aufnehmen.