Küss die Hand!

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Willkommen bei Tschechisch gesagt. Statt „Hallo“ heißt es heute von uns: „Küss die Hand“, also rukulíbám. Dieser einst verbreitete Gruß ist zwar veraltet und spielt im heutigen gesellschaftlichen Leben keine Rolle mehr, passt aber gut zum Thema der heutigen Sprachecke: die Hand – ruka.

Die Hand bei einem Treffen zu küssen – políbit ruku ist „mega-out“, heute wird die Hand geschüttelt – potřást si s někým rukou oder sie wird gedrückt – stisknout ruku. Man kann mit der Hand natürlich auch winken – pokynout rukou oder zamávat rukou. Die Wortverbindung Hände küssen blieb jedoch in der Sprache bestehen und zwar in der Formulierung: Ich werde ihm die Hände küssen, also ihm dankbar sein – budu mu líbat ruce. Das kann eintreten, wenn man einem Freund, der alle Hände voll zu tun hat – má plné ruce, seine hilfreiche Hand reicht – podat pomocnou ruku. Für den einen mag dies ein großes Problem sein, der andere wird es vielleicht ohne Mühe tun: Er wird das also mit der linken Hand tun – to udělá levou rukou, sagt man dann. Noch häufiger sagt man im Tschechischen dazu aber: Das schaffe ich mit dem linken Hinterlauf – to zvládnu levou zadní.

Auch wenn man nicht so geschickt ist, wenn einem sogar alles aus der Hand fällt – všechno padá z ruky, ist es wichtig, nicht aufzugeben und die Hände nicht in den Schoß zu legen – skládat ruce do klína. Am schnellsten ist die Arbeit fertig, wenn dann alle die Hand anlegen – přiložit ruku k dílu. Denn „Wenn die Hand sich zur Hand windet, wird das Werk gelingen!“ – „Když se ruka k ruce vine, pak se dílo podaří!“, heißt es auf Tschechisch in der alten österreichisch-ungarischen Kaiserhymne „Lasst uns eins durch Brüderbande gleichem Ziel entgegengehen!“ Auf Wiederhören in einer Woche! Na slyšenou za týden!