Kupka-Sammlung in Prag wird vergrößert

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František Kupka ist einer der bekanntesten tschechischen Maler. Geboren wurde er im Jahr 1871 im ostböhmischen Opočno, sein Handwerk hat er in Wien gelernt, und gestorben ist Kupka 1957 in der Nähe von Paris. Die bedeutendste Sammlung seiner Werke besitzt das Kampa-Museum in Prag. Und seit Mittwoch ist diese Sammlung noch um 44 Werke größer geworden.

Meda Mládková  (Foto: ČTK)
Am Mittwoch landete nach seiner Rückreise aus den USA auf dem Prager Militärflughafen Kbely der tschechische Regierungsairbus – an Bord waren nicht nur der Verteidigungsminister und weitere Politiker, sondern auch 44 Werke des tschechischen Malers František Kupka. Erworben hat die Werke das Privatmuseum Kampa am Prager Moldauufer. Es wird von Meda Mládková unterhalten, eine bekannte Sammlerin und Mäzenin, die 1989 aus ihrem Exil in Amerika zurückkehrte und mithilfe einer Stiftung das Museum Kampa gründete. Sie hatte Kupka noch persönlich kennen gelernt und sie hatte auch den Kauf der 44 Werke eingefädelt.

Kampa-Museum | Foto: Radio Prague International
„Wie viel die Kunstwerke genau gekostet haben weiß auch ich nicht genau. Es geht um mehrere Hunderttausend Dollar. Laut den Worten des Direktors des Kampa-Museums, Jiří Lammel, aber ist der Wert noch viel höher als der Preis, den das Museum und diejenigen, die beim Kauf geholfen haben, dafür bezahlt haben.“

Das erklärte der Kurator des Museums, Jiří Machalický. František Kupka wird als Jugendstilmaler, Neoimpressionist und manchmal auch als Kubist bezeichnet. Bekannt geworden ist er vor allem durch seine abstrakten Bilder, die er erstmals im Jahr 1912 ausstellte. Welche Werke werden nun die bestehende Ausstellung in Prag ergänzen? Dazu erneut Kurator Jiří Machalický:

Jiří Machalický
„Die neue Sammlung enthält hauptsächlich Studien, Aquarelle, Bleistiftzeichnungen und Ölbilder, und sie trägt bedeutend zu einer Erweiterung der bestehenden Sammlung des Museums bei. Vor allem, weil einige dieser Studien sich auf Bilder beziehen, die bereits in der Sammlung sind.“

Hinzu kommt, dass unter den wertvollen Studien auch Dokumentationen seien, die Notizen und Anmerkungen des Künstlers enthalten, so Machalický. Wann man die neuen Werke allerdings erstmals in Prag bestaunen darf, ist noch unklar. Der Ausstellungsraum im Museum ist begrenzt und die bereits vorhandene Sammlung von Kupkas Werken nimmt viel Platz ein. Der Kurator erklärt, was nun geplant ist:

„Es sind viele Varianten im Gespräch, wir wägen derzeit mehrere von ihnen ab. Zudem zeichnet sich ab, dass zur Realisierung einer Ausstellung auch auf die Hilfe der Stadt Prag zurückgegriffen werden kann.“

Also eine Kooperation zwischen der privaten Galerie und den staatlichen Museen. Meda Mládková, die Mäzenin, schließt aber auch nicht aus, die bestehende Dauerausstellung abzuändern.