Das Kampa-Museum in Prag feiert 20 Jahre
Im Kampa-Museum kann man Werke von vielen bedeutenden Künstlern bewundern – etwa von František Kupka, einem der wichtigsten Vertreter der Weltkunst des 20. Jahrhunderts.
Das Kampa-Museum in Prag wurde vor einiger Zeit vom britischen Blatt „Guardian“ zu den zehn besten, aber wenig bekannten Museen Europas eingeordnet. Dies wäre nicht möglich, wenn es nicht das enorme Engagement der Mäzenin und Kunstsammlerin Meda Mládková (1919-2022) gegeben hätte. Ihr ist es zu verdanken, dass das Museum in dem Gebäude einer ehemaligen Moldau-Mühle auf der Kleinseite zu einem wichtigen kulturellen Ort in der tschechischen Hauptstadt geworden ist. Eröffnet wurde es am 8. September 2003.
Den Schwerpunkt des Museums bilden Werke von František Kupka, dem Pionier der abstrakten Malerei. Die Kupka-Sammlung umfasst heute über 250 Arbeiten auf Papier – Zeichnungen und Studien für spätere große Leinwände – sowie zwölf Gemälde. In dem Fonds der Mládek-Stiftung befindet sich auch eines der ersten und bedeutendsten abstrakten Bilder von Kupka: „Amorpha, Warme Chromatik“ von 1912. Ein verwandtes Werk, „Amorpha, Fuge in zwei Farben“, gibt es in der Nationalgalerie Prag. Darüber hinaus betreut das Kampa-Museum das Werk des Bildhauers Otto Gutfreund sowie eine Sammlung mitteleuropäischer Kunst aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die Werke von Jiří Kolář, Karel Malich, Stanislav Kolíbal und Karel Nepraš umfasst.
Yoko Ono und Andy Warhol
Die Museumsbesucher konnten in den bisherigen zwanzig Jahren seines Bestehens unter anderem schon Werke von Yoko Ono, Andy Warhol und Julian Opie sehen. Die aktuelle Saison wurde mit einer Ausstellung der Glasskulpturen von Rony Plesl eröffnet, die bereits auf der Biennale in Venedig im vergangenen Jahr großes Interesse erweckt hatte.
Zurzeit kann man im Kampa-Museum auch Weltmode der 1960er bis zu den 1980er Jahren sowie eine Retrospektive des tschechischen Malers Lubomír Přibyl besichtigen. Für das Jahresende ist eine Ausstellung mit Gemälden von Michael Rittstein geplant. Der Künstler wird eine Auswahl seiner älteren Arbeiten aus den späten 1970er Jahren bis zur Gegenwart präsentieren, aber auch einige neue großformatige Gemälde. Dabei soll es sich vor allem um Werke handeln, die in früheren Ausstellungen noch fehlten – darunter auch Bilder, die in den letzten Jahren auf Auktionen im Ausland angeboten worden sind.