Kurt Gödel: Hommage an den weltberühmten Logiker

Er gilt bis heute als einer der bekanntesten Mathematiker und bedeutendsten Logiker des 20. Jahrhunderts. Er starb 1978 in Princetown in den USA, geboren wurde er 1906 im mährischen Brünn. Die Rede ist von Kurt Gödel, dem das Österreichische Kulturforum in Prag eine Ausstellung widmet.

Kurt Gödel wurde 1906 in eine großbürgerliche, deutschsprachige Familie in Brünn geboren. Trotz seiner seit früher Kindheit angegriffenen Gesundheit glänzte Gödel durch schulische Bestleistungen. 1924 kehrte Gödel dem neu gegründeten tschechoslowakischen Staat den Rücken und zog nach Wien.

„Dort studierte er und nahm anschließend eine Dozenten-Stelle an. Die zweite Hälfte seines Lebens verbrachte er dann in den USA. Wichtig für seine Arbeit war seine jahrelange Bekanntschaft mit Albert Einstein“, erläutert der Philosoph und Mathematiker Miloš Dokulil von der Brünner Masaryk-Universität.

Bereits in Wien besuchte Gödel neben Physik- und Mathematik-Lehrveranstaltungen auch philosophische Vorlesungen. Geprägt wurde sein weiteres Schaffen außerdem durch sein Wirken im „Wiener Kreis“ um den Physiker und Philosophen Moritz Schlick. Nach seiner Emigration in die USA im Jahr 1938 wandte sich Kurt Gödel noch stärker der Philosophie zu.

Viele seiner Theorien, darunter der „Gödelsche Unvollständigkeitssatz“, gelten bis heute als unverzichtbare Grundlage der modernen Logik. Auf ihr bauten nahezu alle Phänomene der heutigen Informationsgesellschaft auf, so Professor Dokulil:

„Auch wenn das breiten Schichten der Bevölkerung nicht bewusst ist: Hinter allen Computer-Anwendungen stecken mathematische und logische Prozesse. Das betrifft die Unterhaltungselektronik ebenso wie Weltraummissionen und genetische Forschungen. Auch meteorologische und ökonomische Prognosemodelle wären ohne Mathematik und Logik undenkbar.“

Kurt Gödel, der im Jahr 1978 nach einem von körperlichen und psychischen Problemen gezeichneten Leben in den USA starb, gilt bis heute als einer der bedeutendsten Wissenschaftler österreichischer Herkunft, wie auch der Leiter der Österreichischen Kulturforums in Prag, Florian Haug, im Gespräch mit Radio Prag betont:

„Wir, das Kulturforum in Prag, erachten es als wichtig, die Leute, die aus dem damaligen, großen Österreich stammen, wieder mehr in den Vordergrund zu rücken. Wir wollen klar machen, dass wir einmal ein Reich waren, das unglaubliche Begabungen hervor gebracht hat.“

Die Ausstellung „Kurt Gödels Jahrhundert“ ist noch bis Ende Februar im Österreichischen Kulturforum in Prag zu sehen. Nähere Informationen finden Sie auf den Internetseiten des Österreichischen Kulturforums .