Landwirtschaftsministerium erwartet Rekordernte trotz Regens

Foto: Archiv Radio Prag

Das Landwirtschaftsministerium erwartet für dieses Jahr in Tschechien eine Rekordernte trotz des Regens in den vergangenen Wochen. Vor allem beim Raps könnte ein historisches Maximum erreicht werden, hieß es. Am Mittwoch hatten die Bauern bei dieser Pflanzenart fast schon die ganze Ernte eingefahren, laut Ministeriumsangaben waren es 99 Prozent. Bei den wichtigsten Getreidesorten waren bereits 87 Prozent im Schober.

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Laut Landwirtschaftsminister Marian Jurečka hat das vergleichsweise schlechte Wetter aber Einfluss auf die Qualität des Getreides. Für die Bauern dürfte es problematisch werden, die Vorgaben in dieser Hinsicht zu erfüllen, wie der Christdemokrat am Mittwoch sagte. Zum Teil könnte die Ernte dann nur noch als Futter verwertet werden.

Agraranalytiker Petr Havel glaubt trotz vereinzelt schlechterer Qualität insgesamt an eine gute Ernte. Zudem lobte der Fachmann, dass die Bauern ihre Produkte weiter diversifizieren würden. So seien die Flächen für den Anbau von Mohn größer geworden wie auch jene für Frühkartoffeln. Der Trend weise in diesem Jahr in die richtige Richtung, so Havel.

Während die Getreideernte bereits weit fortgeschritten ist, bestehen weiter Fragezeichen für die Obst- und Gemüsebauern. Diese stehen vor allem in Zusammenhang mit den Folgen des russischen Importstopps. Landwirtschaftsminister Jurečka sagte, dass innerhalb der EU weiter über Formen der Kompensation für die möglichen Verluste verhandelt werde. In Frage kämen dabei drei Varianten: das Gemüse und Obst gegen Entschädigung nicht zu ernten, Exportanreize in Länder außerhalb der Europäischen Union oder bei manchen Waren auch Zuschüsse für das Einlagern.

Autor: Till Janzer
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