Manipulationen an Tachos von Gebrauchtwagen sollen strafbar werden
Industrieminister Jan Mládek will Manipulationen an Tachometern von Gebrauchtwagen in Zukunft strafrechtlich verfolgen lassen. Deswegen arbeitet sein Ressort zusammen mit dem Justizministerium ein neues Gesetz aus. Dieses könnte zu Beginn kommenden Jahres in Kraft treten. Eine ähnliche Regelung besteht seit 2005 zum Beispiel auch in Deutschland.
An etwa 220.000 der 570.000 Gebrauchtwagen, die im vergangenen Jahr einen neuen Besitzer fanden, sollen die Tachos manipuliert worden sein. Das entspricht 38 Prozent der Fälle. Häufig wird dabei der Tachostand um 100.000 Kilometer zurückgesetzt. In manchen Fällen, gerade bei Importwagen, wurden die Stände aber auch um mehrere Hunderttausend Kilometer reduziert. Diese Manipulationen seien nicht nur Betrug am Kunden, sagte Mládek. Zudem seien sie unökologisch und manchmal sogar gefährlich.
Das tschechische Pendant zum deutschen ADAC, der Autoklub ÚAMK, verweist in diesem Zusammenhang auf eine Initiative seiner europäischen Partnerverbände. Diese dränge auf die Gründung einer Europa-weiten Kilometer-Datenbank für Autos. Dabei könnten die Kfz-Halter die Kilometerstände ihres Autos bei jedem Werkstattbesuch oder TÜV-Termin freiwillig speichern lassen. Die Daten sollten dann in allen 28-Mitgliedsstaaten zugänglich sein.