Marionetten der Völkerverständigung: Augsburger Puppenkiste trifft Spejbl und Hurvinek
Wenn Länder untereinander ihre Beziehungen pflegen, geschieht dies meist durch hohe Politiker oder andere diplomatische Vertreter. Eine besondere Art der Völkerverständigung ist es, wenn statt Menschen sich Puppen einen Besuch abstatten. So geschehen in dieser Woche im Prager "Spejbl-und-Hurvinek-Theater".
"Unser Theater spielt schon seit mehr als 40 Jahren regelmäßig in Deutschland und wir sind mit dem Theater sehr oft da. Aber trotzdem habe ich nie die Möglichkeit gehabt, etwas vom Puppenspiel in Deutschland zu sehen. Denn wenn wir da sind, dann spielen wir. Aber jetzt ergab sich die Möglichkeit, dass sie auch bei uns auftreten können. Ich habe zu ihnen gesagt, sie können, wenn sie wollen, bei uns im Theater gastieren."
So kommt es dann schließlich auch. Neu ist diesmal, dass die Puppenspieler selbst mit auf der Bühne stehen und sichtbar an der Aufführung teilnehmen. So stehen sie der einen oder anderen Figur auch einmal hilfreich zur Seite.Spejbl und Hurvinek selbst sind aber leider nicht in dem Stück vertreten. Klaus Marschall, Leiter der Augsburger Puppenkiste, sieht aber gute Chancen dafür, dass die beiden Ensembles auch einmal gemeinsam auf der Bühne stehen könnten.
"Ja, wir haben das mal angedacht. Ich denke, das ist eine Sache, die langsam wachsen muss. Wir sind das erste Mal jetzt kurz hintereinander auf der Bühne. Ich denke, ein größeres Projekt, das man zusammen machen kann, wird problematisch, weil die Puppen doch recht unterschiedlich sind. Es ist aber nicht unmöglich."
Und um die guten Beziehungen zu pflegen, reisen Spejbl und Hurvinek im Gegenzug auch wieder nach Deutschland. Im Herbst dieses Jahres werden sie dann bei den Augsburger Puppenspieltagen zu Gast sein und für ihre Fans auch ein Stück auf Deutsch zum Besten geben.
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