Menschenrechte im Film: Festival „Jeden Svět“ startet in Prag
In Prag läuft das Filmfestival „Jeden Svět“ an – zu Deutsch „Eine Welt“. Gezeigt werden Dokumentarfilme rund um das Thema Menschenrechte. Es ist ein internationales Festival mit Filmbeiträgen aus über 40 Ländern. Zu den Vorführungen in Prag und in mehr als 30 weiteren tschechischen Städten erwarten die Veranstalter auch in diesem Jahr wieder über 100.000 Zuschauer.
Neben den Neuheiten gibt es traditionell verschiedene Themenkategorien und einen Hauptwettbewerb, in dem der beste Film und die beste Regie gekürt werden. Im Rennen zum Hauptwettbewerb ist auch der Streifen „Chodorkowski“, der erst vor einem Monat bei der Berlinale Premiere feierte. In der Kategorie „Ihr habt ein Recht, es zu wissen“ geht es um Themen, die entweder unbekannt sind oder über die in der Öffentlichkeit geschwiegen wird. Dazu gehört auch der Film „Blutige Handys“. Der dänische Autor Frank Piasecki Poulen hat sich dafür selbst in die Minen im Kongo begeben, in denen die Rohstoffe für sein eigenes Handy abgebaut wurden. Einen weiteren Themenblock gibt es in diesem Jahr auch zur Korruption. Dazu Filip Šebek:
„Es geht zum einen um Korruption in postkommunistischen Ländern, einschließlich Tschechien. Aber wir zeigen auch den hervorragenden Film ‚Draquila’ aus Italien, in dem Sabine Guzzanti auf eine ziemlich kompromisslose Art und Weise mit Präsident Silvio Berlusconi abrechnet.“ Welcher Film besonders zum Schutz der Menschenrechte beiträgt, wird eine Jury entscheiden, deren Ehrenvorsitz Václav Havel übernommen hat. Außerdem gibt es einen Preis für den kreativsten Einsatz von Musik und Tönen. „Jeden Svět“ soll aber nicht nur ein Filmfestival sein, sondern auch eine Diskussionsplattform. Der Erfolg werde nicht nur an den Zuschauerzahlen gemessen, so Šebek: