Midi Lidi – Electro, Swing und Schreckgespenster

Midi Lidi (Foto: Miroslav Hudák, Flickr)

Vor einigen Monaten haben Midi Lidi ihr drittes Album „Operace ‚Kindigo!’“ veröffentlicht. Sie sind bekannt für witzige, ironische, aber auch sehr poetische tschechischsprachige Texte. Ihr Genre wird auch häufig als „intelligenter Electro“ bezeichnet, und oft wurde das Trio aus Prokop Holoubek, Petr Marek und Markéta Lisá schon als tschechische Version von „Kraftwerk“ beschrieben.

Der Durchbruch gelang Midi Lidi im Jahr 2006 mit dem Album „Čekání na robota“ (Warten auf den Roboter). Außerdem erhielten sie viel Aufmerksamkeit für den Soundtrack für den bejubelten tschechischen Film Protektor. Der Film spielt in dem von Deutschen besetzten Protektorat Böhmen und Mähren während des Zweiten Weltkriegs. Midi Lidi haben für den Film Swingstücke aus den 40er Jahre kunstvoll gesampelt und zu modernen Liedern umgeformt.

Kurz nach dem Erscheinen des Soundtracks brachten Midi Lidi auch ihr zweites Album „Hastrmans, Tatrmans & Bubáks“ (Wassergeister, Kasper & Schreckgespenster) heraus. Das war perfektes Timing, denn durch den Film Protektor bekam das Album viel Aufmerksamkeit. Ein Album, das sehr viel düsterer ist, als ihr Erstling. Dennoch sind die Titel melodiöser und haben mehr Text.

Midi Lidi  (Foto: Miroslav Hudák,  Flickr)
Midi Lidi sind jetzt gerade zurückgekehrt von einer Tour zu ihrem aktuellen Album, „Operace ‚Kindigo!’“. Vor den Studioaufnahmen hat sich ein Teil des Trios, Markéta Lisá eine Auszeit genommen. Mit an Bord ist seitdem stattdessen ein langjähriger Freund der Band, Tomáš Kelar. Nach ihrem letzten, sehr düsteren Album hatten Midi Lidi versprochen, als Nächstes fröhlichere Töne anzuschlagen. Das ist gelungen: die Lieder sind gutgelaunt, versponnen und überdreht.

Autor: Lena Drummer
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