Minister Chalupa: Bekämpfung des Borkenkäfers nur manuell erlaubt
Zu Ostern sind in Tschechien für gewöhnlich der Osterhase und das Osterlamm in aller Munde. Vor dem diesjährigen Frühlingsfest hat ihnen aber ein anderes Tierchen – zumindest medial – den Rang abgelaufen: der Borkenkäfer. Das vermehrte Auftreten des Käfers im Böhmerwald hat nämlich eine breite und hitzige Debatte darüber entzündet, in welcher Form das als Schädling wahrgenommene Insekt zu bekämpfen sei. Deshalb geriet auch Umweltminister Tomáš Chalupa immer mehr unter Druck, alsbald eine Entscheidung in dieser Frage zu fällen. Am Gründonnerstag hat er seinen Standpunkt verkündet.
Wie aber soll gegen den Borkenkäfer vorgegangen werden? Auch dazu gab Chalupa klare Anweisungen:
„Sämtliche Maßnahmen zur Bekämpfung des Borkenkäfers sind in den strengsten Schutzzonen darauf zu beschränken, die vom Käfer befallenen Bäume mit der Motorsäge zu fällen, zu entästen und zu entrinden. Das von Ästen und Rinde befreite Holz verbleibt jedoch an seinem Ort in der Schutzzone bis zur Vermoderung.“ Minister Chalupa hat sich letztlich klar dafür ausgesprochen, dass der Mensch nur mit begrenzten Mitteln in die natürlichen Prozesse eingreifen sollte. Im Falle des Böhmerwaldes heißt das, dass nach dem Fällen der kranken Bäume alles Weitere der Natur überlassen wird, zumal beim Vermoderungsprozess neues Leben entsteht.
„Soweit ich informiert bin, arbeitet die Verwaltung des Nationalparks Böhmerwald mit der Verwaltung des Nationalparks Bayerischer Wald zusammen, und beide Seiten tauschen wichtige Informationen aus. Ich betrachte den Böhmerwald als einen tschechischen Nationalpark, dessen Verwaltung eine gute Zusammenarbeit mit seinen Freunden im Ausland anstrebt.“