Multiinstrumentalist und Komponist Jiří Stivín wird 70
Flöten, musikalische Improvisation, alte Musik, Jazz und eine Schiebermütze. Sollte man den Musiker Jiří Stivín charakterisieren, würden einem höchstwahrscheinlich eben diese Begriffe als erste in den Sinn kommen. Jiří Stivín feiert im November seinen 70. Geburtstag. Aus diesem Anlass ein kleines Porträts des Tausendsassas in der heutigen Ausgabe unseres MusikCzech.
Neben Jazz hat die Alte Musik eine wichtige Rolle im Leben und Schaffen von Jiří Stivín. An der Flöte unterrichtet wurde er vom Barockmusik-Experten Milan Munclinger. Bekannt geworden ist Stivín daher auch als Solist der Flötenkonzerte von Antonio Vivaldi und Georg Philipp Telemann.
Stivín spielt selbst alle Arten von Quer- und Blockflöten, Saxophonen, aber auch verschiedene Pfeifen. Bekannt ist er nicht nur als Flötenspieler, sondern auch als Flötensammler und kreativer Flötenbauer. Selbst aus Plastik- oder Metallrohren konstruiert Stivín seine Flöten, die er selbst auch bei Konzerten spielt. Er verbindet das Flötenspiel dabei gerne mit schauspielerischen Einlagen. Er ist auch ein erfolgreicher Veranstalter. Seit zwanzig Jahren leitet er immer Ende November ein Konzert zum Andenken an die Patronin der Musiker, die heilige Cecilia. Mit seinem Collegium Quodlibet präsentiert er dabei Kompositionen des Barock und Klassizismus, aber auch Jazz und eigene Improvisationen.
Das diesjährige Konzert für die hl. Cecilia findet am 19. November im Prager Konzertsaal Rudolfinum statt. In der Premiere soll dort unter anderem auch die Ballade für einen Kohlebagger von Jiří Stivín uraufgeführt werden. Das Konzert gilt zudem als eine Art Geburtstagsfeier: Der Flötenspieler, Jazzer, Komponist und Veranstalter wird am 23. November 70 Jahre alt.