Museum in Turnov stellt wertvolles Juwelen-Set aus böhmischem Granat aus
Das Museum in Turnov / Turnau in Nordböhmen zeigt ein wertvolles Granatschmuck-Set. Einzigartig daran sind die Größe der Edelsteine und das Schicksal einzelner Set-Teile, die nach mehreren Jahrzehnten wieder zusammengebracht werden konnten.
Das Schmuck-Set besteht aus einem Ring und einem Paar Ohrringe. Jiří Herman, bis zur Enteignung 1948 Besitzer der Edelsteinschleiferei Herman & Palma in Turnov, schenkte es vor etwa 80 Jahren seiner Frau Míša Hermanová (1912–1993). Sie gab später die Juwelen an zwei unterschiedliche Personen weiter, die nicht wussten, dass sie nur einen Teil des Sets besaßen.
„Das Schmuck-Set der Familie Herman ist nicht nur wegen der Größe der verwendeten böhmischen Granatsteine einzigartig – der im Ring ist einer der größten bekannten Steine seiner Art überhaupt. Es ist auch wegen seiner engen Verbindung mit Turnov und wegen des turbulenten Schicksals interessant, das die einzelnen Teile des Sets begleitete, bevor sie nach vielen Jahren in der Ausstellung des Museums in Turnov wieder zusammenfinden konnten“, sagte Jan Bubal, der Kurator der mineralogischen und geologischen Sammlungen des Museums am Donnerstag vor Journalisten.
Das Museum bekam den wertvollen Ring im vergangenen Jahr von einem Mann geschenkt und kündigte an, ihn ausstellen zu wollen. Danach meldete sich eine Frau gemeldet, die seit den 1990er Jahren in Deutschland lebt, aber aus Turnov stammt. Sie bekam die zum Set gehörigen Ohrringe als Hochzeitsgeschenk von Míša Hermanová. Als sie vom Ring erfahren habe, habe sie das Museum kontaktiert und angeboten, die Ohrringe für die Ausstellung auszuleihen, so der Kurator.
Das Granatschmuck-Set wird durch mehrere Gegenstände ergänzt, die dem Ehepaar Herman gehörten und mit dem nicht mehr existierenden Unternehmen Herman & Palma in Verbindung stehen. Die Ausstellung „Granatschmuck-Set von Míša Hermanová – Schmuck mit Geschichte“ ist bis zum 20. Juni im Juwelensaal des Museums in Turnov zu sehen.
