Musikfestival Prager Frühling beginnt

Prager Rudolfinum
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Die Hauptstadt Tschechiens, klassische Musik und der Monat Mai - diese Aufzählung ergibt in der Kombination am Ende einen bekannten Begriff: das internationale Musikfestival Prager Frühling. Dieses Jahr finden die Musikfestspiele bereits zum 60. Male statt. Bára Procházková wird Ihnen nun einen kleinen Überblick geben, was der "Prager Frühling" zu seinem Jubiläum für Musikliebhaber so alles zu bieten hat:

Einmal pro Jahr ist Prag ganz blau - Ursache dafür ist aber nicht ein erhöhter Bierkonsum in der Stadt, sondern das Musikfestival, das jedes Jahr im Mai stattfindet. Die Straßen der Hauptstadt werden mit blauen Flaggen mit dem weißen Forte-Zeichen geschmückt - dem Symbol des musikalischen Prager Frühlings. Bereits seit 1946 spielen jeden Mai in Prag Orchester und Solisten aus der ganzen Welt. Dieses Jahr kommen auch berühmte Vertreter der klassischen Musik aus Deutschland, erklärt der Direktor des Musikfestivals Roman Belor:

Direktor des Musikfestivals Roman Belor
"Dieses Jahr haben wir die Freude, dass aus Deutschland zwei berühmte symphonische Orchester kommen. Da wäre zuerst die Sächsische Staatskapelle Dresden, die in Tschechien sehr berühmt ist und in Deutschland zu den etablierten Musikensembles gehört. Das abschließende Konzert des Festivals wird vom symphonischen Orchester des Bayerischen Rundfunks aus München mit seinem Chefdirigenten Mariss Jansons gespielt."

Die Fans der klassischen Musik können sich darauf verlassen, dass zu jedem Jahrestag des Todes von Bedrich Smetana - immer am 12. Mai, diese Klänge zu hören sind:

In diesem Jahr wird besonders an den Komponisten und Vertreter der spätromantischen tschechischen Musik, Josef Suk, erinnert, der vor 40 Jahren verstorben ist. Das Musikfestival wird in mehrere dramaturgische Bereiche unterteilt - symphonische und Kammerkonzerte, sowie Abende mit Jazz und Ethnomusik. Damit möchten die Organisatoren auch auf die aufsteigende Bedeutung der alternativen Musik verweisen. Hören können die Besucher u. a. Musik aus China, Bulgarien, Syrien und Nordafrika. Dieses Jahr erwartet die Musikliebhaber jedoch eine kleine Überraschung, die Roman Belor verrät:

"Bereits zum zweiten Mal haben wir neue Programmpunkte vorbereitet, und zwar die so genannte Matinee und Nocturne. Die Matineen finden immer samstags statt und sind für junge Künstler aus Tschechien und aus der Slowakei bestimmt. Wir versuchen damit, ihnen einen Weg auf die Bühnen der Welt zu verschaffen. Auf der anderen Seite sind die Nocturnes für bereits etablierte Musiker gedacht. Sie beginnen immer um halb zehn am Abend."

Das Festival schmücken weltberühmte Namen: die indische Musikerin Anoushka Shandar, die schwedische Sopransängerin Anne Sofie von Otter sowie die tschechische Mezzosopranistin Dagmar Peckova. Beim Blick in das Programmheft wird klar: Bis zum 4. Juni gehört Prag ganz der Musik und die Musik gehört ganz Prag.